/ 18.06.2013
Klaus-Gerd Giesen (Hrsg.)
Ideologien in der Weltpolitik
Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften 2004; 228 S.; brosch., 26,90 €; ISBN 3-8100-4015-0Ist das so oft prognostizierte Ende der Ideologien in der Weltpolitik tatsächlich gekommen, oder handelt es sich hierbei nicht vielmehr um eine eklatante Fehleinschätzung? Diese Frage will Giesen, Professor am Institut für Politikwissenschaft der Universität Leipzig, in diesem Band, der aus einer von ihm organisierten Vortragsreihe an der Universität Leipzig entstanden ist, beantworten und die aus seiner Sicht aktuelle und ungebrochene Relevanz und Wirkungskraft von Ideologien nachweisen. Die Autoren, darunter Kees van der Pijl und John Rosenthal, unterziehen eine Auswahl an Ideologien, u. a. Imperialismus, Neoliberalismus, Gender Mainstreaming und Nationalismus, einer detaillierten Analyse. Sie untersuchen sowohl die Grundannahmen und theoretischen Prämissen der behandelten Ideologien als auch deren politisch-praktische Auswirkungen auf das Handeln weltpolitischer Akteure. Alle Beiträge zeichnen sich durch eine kritische Distanz zum jeweiligen Untersuchungsgegenstand aus. So ist das Buch sowohl für Lehrende und Studierende der Politikwissenschaft als auch für politisch interessierte Laien empfehlenswert, die an einer ideologiekritisch informierten Analyse weltpolitischen Handelns interessiert sind.
Aus dem Inhalt:
I. Kontinuitäten in der Ideologieproduktion?
Kees van der Pijl:
Nomaden, Reiche, Staaten: Ursprünge imperialer Ideologie innerhalb der westlichen Hegemonie (21-48)
Dieter Plehwe / Bernhard Walpen:
Buena Vista Neoliberal? Eine klassentheoretische und organisationszentrierte Einführung in die transnationale Welt neoliberaler Ideen (49-88)
Rebecca Pates:
Feminismen: Der merkwürdige Fall des Gender Mainstreaming (89-100)
Klaus-Gerd Giesen:
Zur Ideologie des Schurkenstaates: Rawls versus Derrida (101-115)
II. Kriegs- und Friedensideologien
Christoph Türcke:
Die Ideologie der Gewaltfreiheit (119-127)
Georg Meggle:
Gerechte Kriege - Die Philosophie und die Ideologie (129-146)
III. Staatlichkeit und Staatsideologien
Klaus Schlichte:
Staatlichkeit als Ideologie. Zur politischen Soziologie der Weltgesellschaft (149-166)
John Rosenthal:
Zwei Begriffe von Selbstbestimmung (167-187)
Véronique Zanetti:
Ist der gemäßigte Nationalismus moralisch vertretbar? (189-210)
Omar Kamil:
Die Wüstengeneration: Die „arabischen Juden" in der zionistischen Ideologie von den Anfängen bis in die 1990er Jahre (211-227)
Mathias Rauch (MR)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Leipzig.
Rubrizierung: 5.43 | 5.42 | 2.27 | 2.2 | 2.63 | 2.23
Empfohlene Zitierweise: Mathias Rauch, Rezension zu: Klaus-Gerd Giesen (Hrsg.): Ideologien in der Weltpolitik Wiesbaden: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/20032-ideologien-in-der-weltpolitik_23333, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 23333
Rezension drucken
M. A., wiss. Mitarbeiter, Institut für Wirtschaftspolitik, Universität Leipzig.
CC-BY-NC-SA