Der dekorativ bebilderte Überblick über "2500 Jahre philosophischer Tradition" (Klappentext) in Europa folgt in den ersten fünf Hauptteilen dem chronologischen Gliederungsprinzip und reiht dabei Einzelporträts "bedeutender Denker" aneinander. Dies entspricht der eingangs geäußerten Überzeugung des Herausgebers, die Philosophie sei nicht als Wissenschaft anzusehen, und ihre Geschichte daher nicht in erster Linie als eine der Kontinuität und Diskontinuität von Entwicklungen und Strömungen: "Die klassischen Werke der Philosophie veralten nicht durch die nachfolgende Forschung, wie es auch bei den größten wissenschaftlichen Leistungen der Fall ist." (7) Die einzige systematische Abteilung erfährt in diesem Rahmen die politische Philosophie, der der abschließende sechste Hauptteil vorbehalten ist. Seine Untergliederung folgt der traditionellen Epochenunterscheidung der Schulgeschichtsbücher, doch nimmt der Autor durch die unterschiedliche Ausführlichkeit der Darstellung in den einzelnen Abschnitten Akzentsetzungen vor. Dabei tritt eine Hervorhebung der "politischen Philosophen" aus dem angelsächsischen Raum (etwa von Hobbes bis Mill) deutlich zutage, durch die Auswahl der Abbildungen noch betont. Dagegen wird die Zeit nach 1850 weitgehend auf eine Darstellung der Ideen von Marx und der Entwicklung des Marxismus reduziert, "der Faschismus" summarisch auf weniger als zwei Seiten abgehandelt und die nichtmarxistische Philosophie des Politischen im 20. Jahrhundert schlicht ignoriert. Aus dem Inhalt: VI. Politische Philosophie: Anthony Quinton: Einleitung (293-297); Griechenland und Rom (297-312); Das Mittelalter (312-327); Die Frühmoderne (327-341); Das 18. Jahrhundert (341-357); Das 19. Jahrhundert (357-373); Das 20. Jahrhundert (373-382); Epilog (382-383).