/ 04.06.2013
Stefanie Pfahl / Elmar Schultz / Claudia Matthes / Katrin Sell (Hrsg.)
Institutionelle Herausforderungen im Neuen Europa
Opladen: Westdeutscher Verlag 1998; 321 S.; kart., 72,- DM; ISBN 3-531-13133-8Die Autoren, Doktoranden des Graduiertenkollegs "Das neue Europa" - Berlin, haben sich mit dem vorliegenden Sammelband das Ziel gesetzt, "neueste empirische Forschungen über die institutionellen Entwicklungen im Neuen Europa mit der aktuellen theoretischen Institutionendebatte" (7) zu verknüpfen. Vor allem die institutionellen Herausforderungen seit den Umwälzungen im Jahr 1989 und die verschiedenen Reaktionen von Institutionen hierauf sind der Gegenstand der Forschungsanalyse. Am Beispiel des Mehrebenenprozesses der westeuropäischen Integration, der Transformation in Mittel- und Osteuropa und der Entwicklung internationaler Institutionen werden verschiedene Dimensionen institutionellen Wandels analysiert und mit institutionentheoretischen Ansätzen verknüpft. Dabei wird das komplexe Thema institutioneller Herausforderungen von verschiedenen Seiten betrachtet, was einerseits die Bandbreite der Themen bereichert, andererseits aber negativ auf den Zusammenhang des Gesamttextes und die Erarbeitung eines überzeugenden übergreifenden Konzeptes wirkt. Auf das letztere weisen auch die Autorinnen und Autoren des Bandes selbst hin, die aufgrund ihrer interdisziplinären Herkunft - Historiker, Soziologen, Verwaltungswissenschaftler und Politikwissenschaftler - "erhebliche Verständigungsschwierigkeiten" (9) untereinander festgestellt haben.
Inhalt: I. Legitimität als Erklärungsfaktor für Institutionenhandeln: Sven-Uwe Schmitz / Stefanie Pfahl: Die Legitimität von Institutionen (31-55); Elmar Schultz: Die Legitimitätsprobleme des Europäischen Gerichtshofes und die Auswirkungen auf seine institutionelle Autonomie (57-80); Tore Leite: Legitimität und Handlungsorientierung im Entscheidungsprozeß der EU. Eine theoretische Annäherung (81-102). II. Anpassungsprozesse von und in Institutionen: Katrin Sell: Konsolidierung durch intermediäre Institutionen? Das Beispiel des ungarischen Rates für Interessenausgleich (105-130); Claudia Matthes: Die Bedeutung des Parlaments für die Strukturierung der Parteien in Polen (131-155); Alexander Siedschlag: Der institutionelle Anpassungsprozeß der NATO und die Zukunft post-strategischer Sicherheitspolitik in Europa (157-189); Tom Schumacher: Wandlungs- und Beharrungsvermögen internationaler Institutionen am Beispiel der Nordischen Kooperation (191-214). III. Institutionen und Mehrebenenverflechtung: Elke Krahmann: Politische Entscheidungsprozesse in Mehrebenen-Netzwerken (217-242); Andrea Szukala: Europäische Mehrebenengesetzgebung und nationale "Non-Compliance": Die französische Nationalversammlung zwischen Selbstbehauptung und institutioneller Anpassung (243-274); Susan Schwarze: Das Arenen-Verhandlungsmodell zur Analyse von Entscheidungsprozessen: Die deutsche Asylpolitik im europäischen Kontext (275-306). IV. Resümee: Claudia Matthes / Katrin Sell: Institutionelle Herausforderungen im Neuen Europa - Ergebnisse und Perspektiven (309-321).
Deliana Popova (DP)
Dipl.-Politologin.
Rubrizierung: 2.21 | 3.3 | 2.62 | 2.61 | 2.343 | 4.3
Empfohlene Zitierweise: Deliana Popova, Rezension zu: Stefanie Pfahl / Elmar Schultz / Claudia Matthes / Katrin Sell (Hrsg.): Institutionelle Herausforderungen im Neuen Europa Opladen: 1998, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/5174-institutionelle-herausforderungen-im-neuen-europa_6797, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 6797
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Dipl.-Politologin.
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