Der Autor, Präsident der Universität Oldenburg, bejaht die Titelfrage und legt mit diesem Buch ein Konzept vor. Dabei bricht er mit vielen Traditionen und Tabus. Bei der Lösung des Problems der Hochschulmisere macht er weder halt vor der von ihm als lax diagnostizierten Arbeitshaltung deutscher Studierender, die häufig schlecht vorbereitet in die Seminare kommen, noch vor dem - so Daxner - mangelnden Engagement vieler Hochschullehrer für die Lehre, die für viele eine unangenehme Begleiterscheinung der Forschung ist. Grundlage des Konzeptes ist die Idee einer Vertragsgemeinschaft, d. h. sowohl Hochschullehrer wie auch Studierende müßten sich verbindlichen Normen für die Seminarteilnahme unterwerfen. Diese Regeln könnten von der jeweiligen Universität oder dem jeweiligen Fachbereich definiert werden und wären bei Nichtbeachtung an eindeutige Sanktionen für das weitere Studium bzw. die weitere Karriere geknüpft. Mit seinem Konzept, mit dem der Autor auch innovative Wege beschreitet, bringt er die festgefahrene Diskussion um Gegenwart und Zukunft der Hochschulen in eine neue Richtung. Ein Buch, das allen hochschul- und bildungspolitisch Interessierten und Bildungspolitikern im besonderen zu empfehlen ist. Inhaltsübersicht: 1. Studienreform - vom Versagen der Politik; 2. Evaluation - vom Wert des Studiums und von seinem Preis; 3. Distanz und andere Tugenden; 4. Eine neue Personalstruktur - Leistung, Laufbahn, Qualifikation; 5. Demokratie und Effizienz - ein Widerspruch?; 6. Zugang zur Hochschule und Zulassungsverfahren; 7. Forschung an Hochschulen; 8. Entstaatlichung und Veröffentlichung - Die Rückkehr zur Hochschulpolitik; 9. Hochschul- und Studienfinanzierung - Ist Wissenschaft Luxus?; 10. Ist die Hochschule europareif und tauglich für die Region?