Das Jahrbuch ist eines der wichtigsten deutschsprachigen Foren einer international und interdisziplinär ausgerichteten Forschung über die Geschichte der kommunistischen Bewegungen, Parteien und Regime im 20. Jahrhundert. Begründet wurde es 1993 durch den Mannheimer Politikwissenschaftler und Zeithistoriker Hermann Weber, ihm ist der Band gewidmet. Er enthält insgesamt 34 Beiträge von Autoren aus Deutschland, Großbritannien, Schweden, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Polen und Russland. Die Schwerpunkte stellen Haupt/index.php?option=com_content&view=article&id=41317 historischer Kommunismusforschung dar: Komintern und kommunistische Systeme in der Vorkriegszeit, die sowjetische Hegemonialpolitik sowie die SED- und DDR-Geschichte. Unter den übrigen Beiträgen seien besonders die von Kevin McDermott und Jens Hüttmann hervorgehoben; sie gelten Webers Konzept der Stalinisierung der KPD und der Komintern sowie Webers Beitrag zur bundesdeutschen DDR-Forschung seit den 50er-Jahren. Beide Autoren unterstreichen die herausragende Rolle Webers: Für McDermott bleibt sein Stalinisierungs-Konzept der KPD und Komintern in den 30er/40er-Jahren das „bestimmende Konzept” (206) und für Hüttmann ist er der Begründer der alten DDR-Forschung wie einer der wesentlichen Anreger der neuen DDR-Forschung nach 1989/90. Das Jahrbuch schließt mit dem „Internationalen Newsletter der Kommunismusforschung”. Dass darin auch Hermann und Gerda Webers „Erinnerungen aus fünf Jahrzehnten” eine ausführliche Rezension gewidmet wird (451 ff.), ist weit mehr als eine bloße Reminiszenz an den Jahrbuch-Begründer.