Inhaltlicher Schwerpunkt des Jahrbuches 2010 ist die Geschichte der kommunistischen Bewegung in Westeuropa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Für dieses Thema konnten die Herausgeber wieder namhafte nationale wie auch internationale Historiker und Politikwissenschaftler gewinnen, die sich – hauptsächlich mit Blick auf den Aspekt nationaler Parteienentwicklungen (sowohl in Einzeldarstellungen als auch vergleichend) – diesem Schwerpunktthemas widmen. Mithilfe vieler Originalquellen belegt Gerhard Wettig in seinem Einführungsartikel, dass die Interessen westeuropäischer kommunistischer Parteien hinter dem Aufbau der von Stalin besetzten Länder zurückstehen mussten. Auch die weiteren, ebenfalls unter dem Schwerpunktthema publizierten Beiträge zeichnen sich durch dezidierte Quellenanalysen aus. Die Bandbreite der publizierten Ausätze geht allerdings weit über den Schwerpunkt des Jahrbuches hinaus: Wie in vielen vorangegangenen Jahrbüchern wird auch die Komintern in mehreren Beiträgen thematisiert – sowohl in einem Aufsatz, in einer Rezension als auch in Dokumentationen. Besonders hervorzuheben ist der Beitrag des Jahrbuch-Begründers Herrmann Weber, der trotz schwerer Krankheit eine Sammelrezension (neun Bücher) über das Wechselverhältnis von kommunistischen Kadern und ihrer Politik verfasst hat.