Die Wiener Filmschaffende und Autorin Beckermann hat im Oktober/November 1995 im Rahmen der Ausstellung des Hamburger Instituts für Sozialforschung "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" gemeinsam mit dem Kameramann Roehsler in Wien einen mittlerweile mehrfach ausgezeichneten Film gedreht. Fünf Wochen lang hat sie 200 Personen interviewt und aus den 46 Stunden Videomaterial einen 117 Minuten Film montiert, der den gleichen Titel trägt wie dieses Buch. Beckermann führte Gespräche mit ehemaligen Soldaten über ihre Erfahrungen und Erlebnisse während des Krieges. Ihr ging es vor allem darum, die Verbrechen der Wehrmacht in Osteuropa zu zeigen und zu erfahren, "was diese Männer zur Vernichtung der Slawen und Juden beigetragen haben bzw. was sie gesehen und gehört haben" (20). Darüber hinaus wollte sie nicht allein die Kriegszeit dokumentieren, sondern implizit ging es ihr "eher um die Verfassung und das Bewußtsein der Menschen, die dieses Land in den letzten fünfzig Jahren gestaltet haben" (21). Im vorliegenden Buch zu dem Film findet sich u. a. ein Gespräch zwischen der Filmemacherin sowie dem Wiener Filmpublizisten Constantin Wulff, während dessen er sie nach ihren Motiven und Erfahrungen befragt hat. Zudem ist Beckermanns "Drehtagebuch" dokumentiert, in dem der Leser nicht nur Einblick in die Dreh-Situation erhält, sondern auch über ihre Gedanken und Gefühle erfährt. Außerdem kommen ehemalige Wehrmachtssoldaten zu Wort: abgedruckt sind Texte, bei denen es sich um Transkripte aus dem Film handelt.