Rechtswiss. Diss. FU Berlin. - Die Theorien von Rawls und Dworkin sind nicht nur aus philosophischer und politiktheoretischer, sondern gerade auch aus rechtstheoretischer Sicht interessant. Diese Perspektive wählt Wilkes zur Betrachtung und Einordnung der beiden Theorien in ideengeschichtliche Zusammenhänge. Seine Ergebnisse sind jedoch nicht sehr originell. Daß Rawls auf der ideengeschichtlichen Topographie "zwischen Liberalismus, Utilitarismus, Positivismus und Naturrecht", wie der Untertitel angibt, eindeutig dem Liberalismus und dem Naturrecht zuzuordnen ist, ist keine neue Erkenntnis; ähnlich verhält es sich mit Dworkin, der trotz einiger fundamentaler Kritikpunkte an Rawls doch im Grunde zur gleichen Denkrichtung gehört. Ebensowenig neu ist, daß beide mit den traditionell angelsächsischen Positionen brechen und eher einem kontinentaleuropäischen Denken anhängen. Dagegen wird die kommunitaristische Kritik an Rawls mit keinem Wort erwähnt. Zusätzlich schlägt die teilweise mißverständliche Darstellung von Rawls Theorie negativ zu Buche. So ist es fraglich, ob die Aussage, "daß unter verschiedenen Möglichkeiten diejenige zu wählen sei, deren Ergebnis, sei es auch noch so schlecht, das bestmögliche Ergebnis sei" (4), tatsächlich die Maximinregel paraphrasiert. Abschließend sei noch erwähnt, daß zahlreiche Schreib- und Tippfehler, selbst im Literaturverzeichnis, die Lektüre erschweren.