Politikwiss. Magisterarbeit Kiel; Erstgutachter: W. Röhrich. - Meyer thematisiert mit der Kontroverse zwischen Rawls und den Kommunitaristen die Frage nach der Begründbarkeit von (Verfassungs-)Normen. Rawls universalistischer Ansatz eines liberalen Gesellschaftsmodells steht hierbei der kommunitaristischen Sichtweise gegenüber, nach der Normen kontextualistisch, also als kulturell tradiert begründet werden. Der Autor analysiert und kritisiert die kommunitaristische Kritik an Rawls' liberaler Gerechtigkeitstheorie. Nach einer Einführung in Rawls' Theorie stellt er mit Michael Sandel, Charles Taylor und Michael Walzer die Autoren vor, deren Position sich vor allem in der Auseinandersetzung mit Rawls entwickelt und zugleich maßgeblich zur Herausbildung der kommunitaristischen Strömung beigetragen haben. Meyer kommt zu dem Ergebnis, daß die Kommunitaristen Rawls' Konzeption kaum gerecht werden. Dessen Gerechtigkeitstheorie berücksichtige kulturell tradierte Elemente stärker als weithin wahrgenommen. Die Kritik der Kommunitaristen habe aber einen Einfluß auf Rawls gehabt, der die kontextualistischen Elemente in jüngeren Veröffentlichungen stärker herausgearbeitet hat. Meyers Band ermöglicht zum einen einen leichten und fundierten Einstieg in die aktuelle Diskussion, zum anderen bietet er einen neuen Blick auf die kommunitaristische Denkschule. Inhaltsübersicht: Einleitung; I. John Rawls Theorie der Gerechtigkeit; II. John Rawls und die kommunitaristische Kritik am Liberalismus; III. Ein politisches Konzept der Gerechtigkeit.