Ausgehend von der Überzeugung, "daß der Konflikt ein konstituierendes Element der freiheitlich-demokratischen Staatsordnung ist" (14) und eben nicht nur "dysfunktionale Kommunikationsstörungen" umfaßt (19), beschäftigt sich Hug mit der Frage, wie eine neue Bewertung des Konfliktes und seiner journalistischen Bearbeitung aussehen könnte. Er beklagt den Mangel "an einer anspruchsvollen Theorie massenmedialer bzw. öffentlicher Kommunikation" und will die Forschung in dieser Hinsicht "auf neue theoretische Grundlagen" (17) stellen. Hierzu greift er Luhmanns Kommunikationsbegriff auf, "der indifferent gegenüber Kooperation und Konflikt ist und so vor theoretischen Vereinseitigungen bewahrt bleibt" (123). Andererseits fehlt Hug bei Luhmann aber die Rolle der Öffentlichkeit. Hier diskutiert er dann Habermas, dessen Theorie des kommunikativen Handelns er aber ebenfalls für nicht ausreichend im Sinne seiner Untersuchung hält. Seine Definition von Öffentlichkeit "als ein[em] Funktionssystem der Gesellschaft[, ...] dessen Funktion in der Generierung und Kommunikation von Beobachtungen umweltrelevanter Aspekte teilsystemischer Binnenoperationen besteht", (352) öffnet ihm die Tür zu einer Definition des Journalismus als "organisiertes Leistungssystem des Funktionssystems Öffentlichkeit" (353). Der Journalismus habe in diesem Kontext eine "Unruhe-Funktion" für die Gesellschaft wahrzunehmen, für die er oftmals allzu unberechtigte Kritik erhalte, da diese Funktion schließlich notwendig für Gesellschaft und Öffentlichkeit sei.