Skip to main content
/ 03.06.2013
Inge Münz-Koenen

Konstruktion des Nirgendwo. Die Diskursivität des Utopischen bei Bloch, Adorno, Habermas

Berlin: Akademie Verlag 1997 (Literaturforschung); 213 S.; 58,- DM; ISBN 3-05-002846-7
Paradoxerweise sind es gerade die Abgesänge auf "das utopische Zeitalter" (Fest), die der Utopieforschung neuen Auftrieb gegeben haben. Jenseits einer Typologisierung oder einer Diskussion über die Berechtigung von Utopie in der Moderne geht es der Autorin um die Untersuchung von Strukturen utopischen Denkens. Einem diskursanalytischen Ansatz verpflichtet, sieht sie utopische Denkformen durch "Operationen der Entgrenzung, Umfunktionierung und Neuverkettung von Diskursen auf der einen Seite und [...] den Bezug diskursiven Wissens auf nichtdiskursive Wahrnehmungsweisen auf der anderen" (17) geprägt, ihre Resultate, die Utopien selbst, demnach als Ergebnisse von "diskursiven 'Fehlkopplungen'" (17) eigenen Rechts. Anhand der (intendiert oder auch unbeabsichtigt) utopischen Entwürfe Blochs, Adornos und Habermas zeigt Münz-Koenen die Heterogenität utopischen Denkens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf.
Michael Edinger (ME)
M. A., wiss. Mitarbeiter, Sonderforschungsbereich 580, Universität Jena (www.uni-jena/svw/powi/sys/edinger.html).
Rubrizierung: 5.4 Empfohlene Zitierweise: Michael Edinger, Rezension zu: Inge Münz-Koenen: Konstruktion des Nirgendwo. Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2811-konstruktion-des-nirgendwo_3708, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3708 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA