/ 03.06.2013
Hermann Kaienburg (Hrsg.)
Konzentrationslager und deutsche Wirtschaft 1939 - 1945
Opladen: Leske + Budrich 1996 (Sozialwissenschaftliche Studien 34); 280 S.; 48,- DM; ISBN 3-8100-1607-1Die Beiträge stellen die Funktion der NS-Konzentrationslager für die Produktion in deutschen Wirtschaftsunternehmen während des Zweiten Weltkriegs dar. Die Schlußbetrachtung des Herausgebers faßt die Ergebnisse der Einzelstudien unter den Aspekten der Verantwortung für die Entstehung der Außenkommandos und der Verantwortung für die Existenzbedingungen der Häftlinge zusammen.
Inhalt: Zur Organisationsgeschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager und der KZ-Häftlingsarbeit: Klaus Drobisch: Hinter der Torinschrift „Arbeit macht frei“: Häftlingsarbeit, wirtschaftliche Nutzung und Finanzierung der Konzentrationslager 1933 bis 1939 (17-27); Hermann Kaienburg: KZ-Haft und Wirtschaftsinteresse: Das Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS als Leitungszentrale der Konzentrationslager und der SS-Wirtschaft (29-60); Florian Freund: Die Entscheidung zum Einsatz von KZ-Häftlingen in der Raketenrüstung (61-74). Die Rolle von Unternehmen in Staats- und Parteibesitz bei der Erprobung verschiedener Formen der Zwangsarbeit: Manfred Grieger: Unternehmen und KZ-Arbeit. Das Beispiel der Volkswagenwerk GmbH (77-93); Bertrand Perz: Politisches Management im Wirtschaftskonzern. Georg Meindl und die Rolle des Staatskonzerns Steyr-Daimler-Puch bei der Verwirklichung der NS-Wirtschaftsziele in Österreich (95-112); Gerd Wysocki: Arbeit, Sozialpolitik und staatspolitische Repression bei den Reichswerken „Hermann Göring“ in Salzgitter. Forschungsergebnisse des Projektes „Arbeit für den Krieg“ (113-125). Zwangsarbeit von KZ-Gefangenen bei anderen führenden Wirtschaftsunternehmen: Peter Hayes: Die IG Farben und die Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen im Werk Auschwitz (129-148); Karl Heinz Roth: Zwangsarbeit im Siemens-Konzern (1938-1945): Fakten - Kontroversen - Probleme (149-168); Birgit Weitz: Der Einsatz von KZ-Häftlingen und jüdischen Zwangsarbeitern bei der Daimler Benz AG (1941-1945). Ein Überblick (169-195). Regionale Falldarstellungen: Sigrid Jacobeit: Zur Arbeit weiblicher Häftlinge im Frauen-KZ Ravensbrück (199-209); Herbert Obenaus: Die Außenkommandos des Konzentrationslagers Neuengamme in Hannover (211-226); Ludwig Eiber: Die KZ-Außenlager Blohm & Voss im Hamburger Hafen (227-238); Thomas Sandkühler: Zwangsarbeit und Judenmord im Distrikt Galizien des Generalgouvernements: Die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz (239-262). Schlußbetrachtung: Hermann Kaienburg: Wie konnte es soweit kommen? (265-278).
Michael Hein (HN)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
Rubrizierung: 2.312
Empfohlene Zitierweise: Michael Hein, Rezension zu: Hermann Kaienburg (Hrsg.): Konzentrationslager und deutsche Wirtschaft 1939 - 1945 Opladen: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1472-konzentrationslager-und-deutsche-wirtschaft-1939---1945_1671, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 1671
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Dr., wiss. Mitarbeiter, Arbeitsstelle für graphische Literatur, Universität Hamburg, freier Lektor, Übersetzer, Publizist.
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