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/ 21.06.2013
Armand Mattelart

Kultur und Globalisierung. Marktmacht gegen Vielfalt. Aus dem Französischen übersetzt von Bodo Schulze

Zürich: Rotpunktverlag 2006; 161 S.; brosch., 19,50 €; ISBN 978-3-85869-328-0
Mattelart ist ein französischer Kommunikationsforscher, der an der Universität Paris VIII lehrt und die sozialistischen Regierungen in Chile und Mosambik beraten hat. Er beleuchtet die Debatte über den Erhalt der kulturellen Vielfalt und die Kultur als öffentliches Gemeingut. Diese Vielfalt bilde eine Grundlage der Demokratie, schreibt Mattelart in seinem globalisierungskritischen Essay. Die globale kulturelle Vielfalt werde im Globalisierungsprozess, bei dem der Markt den Takt angebe, immer mehr zur Leerformel. Dieses Problem sei mittlerweile von vielen erkannt worden, was der Autor am Beispiel der Filmindustrie erläutert. So würden sich mehr und mehr Regierungen in internationalen Gremien bemühen, durch Ausnahmeklauseln ihre Bevölkerung davor zu schützen, dass nur noch profitorientierte Filmunternehmen dominieren und damit die Vielfalt verdrängen. Doch die Kultur stelle lediglich ein Beispiel für ein durch die Globalisierung gefährdetes Gemeingut dar: „Die Frage ist [vielmehr], welche Gesellschaft wir wollen und welchen Status die Weltgemeingüter darin haben sollen – wozu nicht nur Kultur, Information und Bildung zählen, sondern zum Beispiel auch Gesundheit, Umwelt, Wasser und Funkfrequenzen. All diese Bereiche müssten ‚Ausnahmen’ vom Freihandel bilden, all diese Dinge, auf die die Menschen und die Völker ein Anrecht haben“ (148).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.24.34.453.52.612.263 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Armand Mattelart: Kultur und Globalisierung. Zürich: 2006, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/26655-kultur-und-globalisierung_31080, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 31080 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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