/ 03.06.2013
Deborah E. Lipstadt
Leugnen des Holocaust. Rechtsextremismus mit Methode. Mit einer Einführung von Micha Brumlik
Reinbek: Rowohlt 1995; 413 S.; 19,90 DM; ISBN 3-499-60101-XIm Wechsel beleuchtet die Autorin Einzelphänomene, zentrale Figuren und thematische Schwerpunkte der sogenannten Revisionismus-Debatte. Mit zahlreichen Beispielen und Zitaten gelingt es ihr, umfassend die Argumentationsstruktur revisionistischer Vertreter offenzulegen. Unübersehbar bilden die nordamerikanische Debatte und die dortigen Vertreter den Schwerpunkt ihrer Studie. Nur im Ansatz eingelöst wird der im Untertitel angedeutete Blick auf Methoden und Hintergründe. Über weite Phasen verbleibt die Studie auf einer sorgfältig recherchierten und detailreichen, jedoch deskriptiven Ebene. Insofern steht das Vorwort Brumliks, in dem er die Revisionismus-Debatte in den neueren bundesdeutschen Kontext einordnet, in sinnvoller Ergänzung zum Hauptteil.
Inhalt: Micha Brumlik: Das rechtskonservative Projekt (7-27). 1. Holocaust-Leugnen und die begrenzte Kraft der Vernunft; 2. Die Vorläufer: Geschichte, Verschwörung und Phantasie; 3. Anfänge der Holocaust-Leugnung; 4. Die ersten Regungen der Holocaust-Leugner in Amerika; 5. Austin J. App: Ein Universum amoralischer Äquivalenzen; 6. Holocaust-Leugnung: Rechtsextremismus mit Methode; 7. Vorstoß in die Normalität: Der Fall Arthur R. Butz; 8. Geschichtsumwandlungen: Das Institut for Historical Review; 9. Die Gaskammer-Kontroverse; 10. Auseinandersetzungen auf dem Campus; 11. Die Wacht am Rhein. Anhang: Verkehrte Welten - Zyklon-B, die Gaskammern und die Tagebücher der Anne Frank.
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.23 | 2.312 | 2.35 | 2.37
Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Deborah E. Lipstadt: Leugnen des Holocaust. Reinbek: 1995, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1428-leugnen-des-holocaust_1614, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 1614
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Dr., Politikwissenschaftler.
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