"Macht das Tor auf" - eine der zentralen Parolen des von Jakob Kaiser mit begründeten Kuratoriums unteilbares Deutschland. Um den christlichen Gewerkschafter und CDU-Politiker Kaiser, u. a. Minister für gesamtdeutsche Fragen unter Adenauer, der sich beständig für die deutsche Einheit ausgesprochen hat und deshalb auch als "Wiedervereinigungsillusionist" (7) bezeichnet wurde, kreisen die Beiträge dieses Bandes. Absicht des Herausgebers - von 1989 bis 1993 wissenschaftlicher Leiter des Deutschland-Forschungsinstituts der Jakob-Kaiser-Stiftung - ist es, mit Hilfe der Studien "das zeitgeschichtliche Umfeld Kaisers abzustecken" (10). Mayer nennt Kaiser einen "herausragende[n] SBZ-Widerstandspolitiker", der sich auch einen Namen gemacht hat "durch seinen Widerstand gegen Hitler und die Sowjetisierung Deutschlands" (8). Inhalt: Michael Schneider: Jakob Kaiser und das Ende der Christlichen Gewerkschaften 1932/33 (11-42); Ludwig Reichhold: Begegnungen mit Jakob Kaiser (43-56); Jürgen Michael Schulz: Emil Dovifat und die Anfänge der Neuen Zeit (57-66); Gerhard Papke: Die Nachkriegspolitik von Wilhelm Külz - Aspekte einer Neubewertung (67-94); Tilman Mayer: Adenauer und die patriotischen Frondeure in der Entstehungsphase der Bundesrepublik - Erkenntnisse durch historische Demoskopie (95-113); Tilman Mayer: Der gesamtdeutsche Anspruch der Sozialausschüsse 1945-1961 (114-123); Markus Kiefer: Nationale Rückgliederung oder Instrument der europäischen Integration? - Die Saar-Frage in der internen und öffentlichen Diskussion der Bundesrepublik (1949 bis 1955) (124-170); Michael Lemke: Die infiltrierte Sammlung. Ziele, Methoden und Instrumente der SED zur Formierung einer bürgerlichen Opposition in der Bundesrepublik 1949 - 1957 (171-234); Siegfried Dübel: Exil-CDU und Wiedervereinigung (235-263).