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/ 29.08.2013
Julian Junk / Christian Volk (Hrsg.)

Macht und Widerstand in der globalen Politik

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2013 (Veröffentlichungen der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft [DGfP] 30); 175 S.; brosch., 29,- €; ISBN 978-3-8487-0164-3
Die Autorinnen und Autoren des Sammelbandes setzen sich aus drei verschiedenen Perspektiven mit dem für die Politik so zentralen Ursachen‑ und Wirkungszusammenhang von etablierter Macht und Widerstand auseinander. Aus einer ersten Perspektive wird der Versuch unternommen, die „Heterogenität von Widerstandsformen“ (8) zu untersuchen, wobei die dargestellten Fälle von Formen des Widerstands von China über die Ebene der internationalen Organisationen bis hin zur Flüchtlingsproblematik in der EU reichen. Insofern hier nur eine sehr geringe Fallzahl eines von den Herausgebern als hochgradig komplex charakterisierten Phänomens exemplarisch dargestellt wird, kann dieser Teil des Bandes der diagnostizierten Komplexität nicht vollumfänglich gerecht werden. Eine zweite Perspektive thematisiert die „Vielfalt der Widerstandsakteure und ‑ebenen“ (9): Angefangen von der lokalen Protestinitiative bis zur diskursiven Erzeugung von Widerstandspositionen – wie Hannah von Grönheim sie vorführt und dies erstaunlicherweise, ohne sich auf das in diesem Kontext einschlägige Konzept der Deutungsmacht zu beziehen – haben die Herausgeber auch hier wieder sehr unterschiedliche Positionen zusammengetragen. Aus einer dritten Perspektive wird schließlich die „Normativität von Widerstandsforschung“ (11) thematisiert. Hier sticht der Beitrag von Veith Selk überaus positiv heraus, der in ideengeschichtlicher Perspektive die Wandlung der Vorstellung legitimen Widerstands rekonstruiert. Die hier dargestellte Reihenfolge der Themen orientiert sich an der, die die Herausgeber in ihrer Einleitung besprechen (wobei der Beitrag von Hannah von Grönheim merkwürdigerweise zweimal auftaucht) – warum sie sich nicht auch in der inhaltlichen Struktur des Bandes spiegelt, wird nicht erläutert. Im Abschluss – also im Inhaltsverzeichnis unter III., in der Einleitung dem Themenschwerpunkt 2 zugeordnet – findet sich darüber hinaus eine Skizze für ein Forschungsprogramm zum Thema „Internationale Dissidenz“ von Christopher Daase und Nicole Deitelhoff, die leider wenig diskursiv in den Bandzusammenhang eingebunden ist. Alle Beiträge gehen zurück auf die Nachwuchstagung der Deutschen Gesellschaft für Politikwissenschaft (DGfP) aus dem Jahr 2011.
Matthias Lemke (LEM)
Dr. phil., Politikwissenschaftler (Soziologe, Historiker), wiss. Mitarbeiter, Institut für Politikwissenschaft, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg.
Rubrizierung: 1.32.24.14.32.252.652.685.424.45 Empfohlene Zitierweise: Matthias Lemke, Rezension zu: Julian Junk / Christian Volk (Hrsg.): Macht und Widerstand in der globalen Politik Baden-Baden: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/36117-macht-und-widerstand-in-der-globalen-politik_44009, veröffentlicht am 29.08.2013. Buch-Nr.: 44009 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken
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