/ 11.06.2013
Anja Klabunde
Magda Goebbels. Annäherung an ein Leben
München: C. Bertelsmann 1999; 335 S.; 44,90 DM; ISBN 3-570-00114-8Klabunde beschreibt in ihrer biographischen Annäherung an Magda Goebbels ein Leben voller Brüche und Widersprüche: Aufgewachsen als unehelich geborenes Kind einer Hausangestellten, das von seinem jüdischen Stiefvater liebevoll angenommen wird, erlebt sie noch in der Schulzeit eine erste Liebe mit dem glühenden Zionisten Victor Chaim Arlosoroff, der später der erste inoffizielle Außenminister Palästinas wurde. Kurz nach dem Abitur heiratet sie den um zwanzig Jahre älteren Industriellen Günther Quandt, mit dem sie einen Sohn bekommt und läßt sich 1929 nach zehn Jahren Ehe wieder scheiden. Im November 1930 begegnet sie Joseph Goebbels, den sie ein Jahr später heiratet. Sie stellt sich bedingungslos in den Dienst der nationalsozialistischen Ideologie und Bewegung – bis in den Tod: Magda Goebbels lehnt das Angebot ab, sich und ihre Kinder aus Berlin evakuieren zu lassen und vergiftet sich und ihre Kinder im Mai 1945 im Führerbunker.
Über die Frauen an der Seite führender NS-Größen ist tatsächlich bislang, wie die Autorin in ihrem Vorwort zu Recht bemängelt, nur wenig bekannt. Dieser Versuch einer biographischen Annäherung, der sich nur auf sehr wenige verläßliche Quellen stützen kann und zwangsläufig allzuoft im rein Spekulativen verbleiben muß, schafft hier kaum Abhilfe.
Julia Schmidt-Häuer (JSH)
Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
Rubrizierung: 2.312
Empfohlene Zitierweise: Julia Schmidt-Häuer, Rezension zu: Anja Klabunde: Magda Goebbels. München: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/10563-magda-goebbels_12487, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 12487
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Dr., Referentin im wissenschaftlichen Dienst der SPD-Bürgerschaftsfraktion in Bremen.
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