Alis Ziel ist es, auf die Unterdrückung von muslimischen Frauen aufmerksam zu machen und die europäischen Gesellschaften für diese Problematik zu sensibilisieren. Die aus Somalia stammende niederländische Politikerin schildert nicht nur ihre Lebensstationen, sondern prangert vor allem die vom Islam legitimierten Misshandlungen von Frauen, Zwangsehen, Genitalverstümmelungen und Ehrenmorde an, die auch auf europäischem Boden jährlich mehrere Hundert Opfer fordern. Der Kernpunkt ihrer Kritik bleibt jedoch der Islam selbst, der ob seiner Rückständigkeit und Unmenschlichkeit dringend reformiert werden müsse. Als junge Muslima sei sie immer vor den Gefahren der ungläubigen und unzüchtigen Länder Europas gewarnt worden, doch sie habe bald erkannt, dass dies so nicht stimme. Im Gegenteil: Gerade in islamisch geprägten Gesellschaften seien Grausamkeiten zu beklagen: „Dissidenten werden gefoltert, Frauen werden geknechtet, vom Staat und von den Familien, denen der Staat die Macht einräumt, ihr Leben zu beherrschen.“ (489) Alis Kampf gegen die Unterdrückung und für ein selbständiges Denken und Handeln ist noch lange nicht gewonnen. Ihre beeindruckende Biografie regt dazu an, sich intensiver mit dem Thema Islam und Menschenrechte zu beschäftigen und sich nicht hinter „dem hohlen Vorwand der Toleranz [zu] verstecken“ (434).