/ 03.06.2013
Francisco Ortega
Michel Foucault. Rekonstruktion der Freundschaft
München: Wilhelm Fink Verlag 1997; 260 S.; 38,- DM; ISBN 3-7705-3154-XDiss.; Erstgutachter: Frese. - Die Arbeit untersucht Freundschaft als Form des Widerstands gegen Macht und Normierung. Damit widmet sie sich dem Weiter-Denken eines von Foucault nicht mehr vollendeten Teils seiner genealogischen Analyse. Freundschaft (primär, aber nicht ausschließlich homosexuell verstanden) bedeutet die Chance, in freier Sozietät neue Existenzformen zu schaffen. Damit kann "sie eine Alternative zu institutionalisierten, vorgegebenen und normierten Beziehungsmodi anbieten [...]. Im übrigen ist sie nicht als eine machtfreie und transparente Beziehungs- und Kommunikationsform zu betrachten, sondern eher als ein agonistisches Verhältnis, ein strategisches Spiel, in dem es darum geht, mit einem Minimum an Herrschaft zu spielen. Freundschaft heißt Vielfalt, Intensität, Experiment, Deterritorialisierungen." (225)
Aus dem Inhalt: 1. Historischer Teil. Die Frage des Subjekts im Werk Michel Foucaults; 1.1. Traum, Tod, Entwurf; 1.2. Archäologische Konstitution des Subjekts; 1.3. Genealogische Konstitution des Subjekts; Exkurs 2. Widerstand; 1.4. Von der Regierung über die anderen zu der Regierung über sich selbst; Exkurs 3. Michel Foucault und Max Weber über Regierung und Lebensführung; 2. Selbstkonstitution des Subjekts; 3. Das Selbst und die Anderen. Zur Rolle der Intersubjektivität in Foucaults ethischer Konstitution des Subjekts; 4. Ontologie der Freundschaft.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.46
Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Francisco Ortega: Michel Foucault. München: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2771-michel-foucault_3650, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 3650
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Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
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