In diesem überwiegend soziologisch ausgerichteten Band stellen die Herausgeber zunächst das Konzept der „metropolitanen Gesellschaft“ vor. Dieses stammt von dem Soziologen und Initiator der Forschungsstelle für interkulturelle Studien an der Universität Köln Bukow. Darauf stützen die Autoren (größtenteils Soziologen oder Pädagogen) ihre Beiträge, die um die Situation von Migranten in den westlichen Gesellschaften kreisen: So wird am Beispiel einer hessischen Kleinstadt gezeigt, wie der Bau einer Kirche durch eine aramäische Gemeinde von der Bevölkerung als „Bedrohung und Akt der Überfremdung“ (15) interpretiert wird. In anderen Artikeln geht es um die Situation illegaler Migranten in der Bundesrepublik, um die Kopftuchdebatte oder die Organisation „Kanak Attak“. Sie wird als „neue Protestform“ gewertet, „die sich bewusst gegen jede Art der Ethnisierung und Stigmatisierung zur Wehr setzt“ (16). Für Politikwissenschaftler ist der Beitrag von Christoph Butterwegge interessant, in dem er sich mit der Migrationspolitik in den westlichen Gesellschaften auseinandersetzt und für eine neue Anerkennung von Migration als gesellschaftlicher Normalität, als konstitutiver Bestandteil von Globalisierungsprozessen und als „(sozial)politische Gestaltungsaufgabe von höchster Priorität“ (76) plädiert.