Der „Mythos München" wird von den Autoren als „ein traumatisches Ereignis" verstanden, „das in Situationen, die mit dem Abkommen von 1938 kaum vergleichbar sind, als Referenz dient" (XI). Die Beiträge gehen auf ein internationales Symposium zurück, das 1998 auf Einladung des Heinrich-Heine-Hauses in Paris stattgefunden hat. Aus dem Inhalt: Um 1938: Christoph Boyer: Wirtschaftsinteressen und Politik in der Tschechoslowakei im Vorfeld von „München" (1-13); Ivan Pfaff: Die Gefahr der Sowjetisierung der Tschechoslowakei im Falle der russischen Hilfeleistung (25-38); Milan Hauner: The Quest for the Romanian Corridor: The Soviet Union, Romania and Czechoslovakia during the Sudeten Crisis of 1938 (39-77); Hans Lemberg: Gab es einen München-Mythos in Hitler-Deutschland? (79-90); Peter Heumos: Die Sozialistische Arbeiter-Internationale, das Münchner Abkommen und das Scheitern internationaler sozialistischer Minderheitenpolitik (91-112). Der Mythos in verschiedenen Ländern: David Chuter: The Anti-Myths of Munich (155-174); Christiane Brenner: Již nikdy Mnichov/Nie wieder München! „München" im tschechischen politischen Denken: Peroutka, Tigrid, Pato?ka (175-202); Jacques Bariéty: Le Mythe de Munich, la France et l'"Affaire de Suez", 1956 (237-253); Fritz Taubert: Munich, „Munichois" et „Anti-Munichois" en France (255-277). Historiographische Elemente: Patrick Finney: „And I will tell you who you are": Historiographies of Munich and the Negotiation of National Identity (315-334); Beatrice Heuser: Modern Man's Myths: The Influence of Historical Memory on Policy-making (359-371).