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/ 03.06.2013
Günter Schubert

Nachbarn auf Gedeih und Verderb. Deutsche und Polen

Bonn: Bouvier Verlag 1997; 278 S.; geb., 44,- DM; ISBN 3-416-02679-9
Der Autor, Historiker und langjähriger Redakteur für Außenpolitik im ZDF, unter anderem auch zehn Jahre lang als Korrespondent in Polen, wirft mit seinem engagierten Essay einen sehr kritischen Blick auf das deutsch-polnische Verhältnis. Gleich zu Anfang macht er anhand einer Kritik des Verhaltens der Bundesregierung bezüglich der Garantie der polnischen Grenzen im Rahmen des Vereinigungsprozesses deutlich, wie sehr das bilaterale Verhältnis von Mißtrauen, Herablassung, kurz: von mannigfaltigen Stereotypen belastet ist. Den Ursachen für diesen Tatbestand spürt er im Hauptteil des Buches nach. Er findet sie schon in der Geschichte des Deutschen Ordens angelegt, denn seiner Meinung nach wurden durch ihn Vorurteile angelegt, die über die Jahrhunderte hinweg ihre Wirksamkeit entfalten konnten. Schuberts Darstellung der Geschichte des Deutschen Ordens wird in einen Rahmen eingebettet, der klare Bemerkungen über die Politik der Bundesrepublik gegenüber Polen enthält, bleibt aber letztendlich doch eher ein historisches Werk. Dies sollte seinen Wert für die Politikwissenschaft jedoch keineswegs schmälern.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.212.622.314.22 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Günter Schubert: Nachbarn auf Gedeih und Verderb. Bonn: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3251-nachbarn-auf-gedeih-und-verderb_4256, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 4256 Rezension drucken
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