"Die Länder zerreißen Nationen; kein Wunder, daß die Nationen die Länder zerreißen wollen." Welche Bedeutung hat die These Karl Renners für die heutige Staatenwelt? Die Autoren des im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung erschienenen Sammelbandes untersuchen Ursachen und Lösungsansätze von Konflikten in Osteuropa nach dem Ende des Ost-West-Gegensatzes. Inhalt: Einleitung: Peter R. Weilemann: Die Schwierigkeit, mit dem Selbstverständlichen zu leben: Nationen und Nationalismen in Europa (7-12). I. Neues Europa, Demokratie und Nationalismus: Pierre Hassner: Neue Strukturen in Europa und neue Nationalismen (14-28); Peter Alter: Demokratie und ethnische Differenzierung (29-41). II. Recht und Realität: Otto Luchterhandt: Föderalismus, Autonomie und Minderheitenrechte in Rußland (44-60); Dieter Bingen: Die Deutsche Minderheit in Polen (61-74); Rumen Dimitrov: Türken, Tabak, Politik - Zur Ökonomisierung ethnischer Konflikte in Bulgarien (75-88). III. Mehrheiten, Minderheiten, Staatsgrenzen: Christiane Brenner: Staat, Nation und Minderheit nach der tschecho-slowakischen Trennung (90-104); Mariana Hausleitner: Nationalitätenprobleme in der Moldaurepublik und die Beziehung zu den Nachbarstaaten (105-121). IV. Minderheiten jenseits der Grenzen: Gerhard Gnauck: Russen außerhalb Rußlands (124-138); Fabian Schmidt: Albaner außerhalb Albaniens (139-152); Katrin Reemtsma: Zur Lage der Roma in Südosteuropa nach der "großen Wende" (153-167). V. Konfliktregionen und Gewalt: Ljiljana Smajlovi´c: Desintegration, Ethnisierung, Krieg: Der Fall Bosnien (170-195); Uwe Halbach: Der Kaukasus als Konfliktregion (196-213). VI. Die internationale Staatengemeinschaft: Othmar Nikola Haberl: Internationale Organisationen und die jugoslawische Krise (216-231); Stefan Troebst: Die Langzeitmission der KSZE/OSZE in Mazedonien und Moldava aus der Binnensicht (232-248). VII. Schluß: Magarditsch A. Hatschikjan: Nationalismen im Umbruch - Umbruch der Nationalismen? (249-266).