Die Autoren zeigen anhand mehrerer Beispiele, wie bisherige Strukturen der Hochschulsteuerung im Zuge des New Public Management (NPM) ins Wanken geraten können. Zum einen verschärfen sich die Wettbewerbsbedingungen zwischen den Hochschulen im Kampf um die „besten Köpfe“, zum anderen muss das Verhältnis der jeweiligen Hochschule zur eigenen Landesverwaltung und hierbei vor allem die auf die Zielvereinbarungen folgenden Rechenschaftslegungen und Ergebniskontrollen neu definiert werden. Schließlich verlangen die umfangreichen Aufgaben eine effiziente Führung und professionalisierte (Selbst-)Verwaltungsstruktur, die sich erst langsam herauszubilden begonnen hat. Der vorgelegte Zwischenbericht ist in der Bewertung dieser Entwicklungen ambivalent. Zeigen Anreizsysteme (z. B. leistungsorientierte Mittelvergabe, Zielvereinbarungen) in den untersuchten Hochschulen keine schlechten (aber auch keine dezidiert guten) Effekte auf die Selbststeuerung, erzeugen die zur Steigerung des innerdeutschen Wettbewerbs initiierten Evaluationsverfahren (wie z. B. die Exzellenzinitiative oder die CHE-Hochschulrankings) negative Auswirkungen, da sie systematische Benachteiligungen einzelner Fachdisziplinen (vornehmlich der Geisteswissenschaften) hervorrufen und Kreativität zugunsten von Konformität durch Standardisierung (und unzulängliche Vergleichbarkeit) von Forschung beschneiden. Immerhin positiv fällt der Vergleich der NPM-Reformen zwischen Kommunalverwaltungen und Hochschulen aus. Letztere haben sich hier als wesentlich flexibler, effektiver und lernfähiger in der Umsetzung der neuen Instrumente gezeigt. Insgesamt, so legen die Beiträge nahe, wird zukünftig sehr genau zu beobachten sein, wie Hochschulen durch die neuen Steuerungsmechanismen der Anschluss an internationale (Wettbewerbs-)Standards gelingen kann, ohne an individuellem, auch regional verschränktem Lehr- und Lernprofil zu verlieren.