Skip to main content
/ 18.06.2013
Gottfried-Karl Kindermann

Österreich gegen Hitler. Europas erste Abwehrfront 1933-1938

München: Langen Müller 2003; 480 S.; 29,- €; ISBN 3-7844-2821-5
Bisher dominierten zwei Betrachtungsweisen die Diskussion über die Rolle Österreichs in der NS-Ära: Die erste stellt Österreich als Opfer der Expansionspolitik des Dritten Reiches in den Vordergrund und die zweite sieht das Land in der Rolle des Mittäters. Kindermann bereichert diese Debatte um eine weitere Sichtweise. Danach sei Österreich im Nationalsozialismus „Träger des ersten aktiven und anfangs erfolgreichen Widerstandes gegen das Dritte Reich" (21) gewesen. Die Eroberung Österreichs sei für Hitler der erste Schritt zu einer weiteren Expansion in Europa gewesen, doch aufgrund des Widerstandes der österreichischen Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der im Juli 1934 von der SS ermordet wurde, sei es gelungen, den ersten Anschlussversuch zu verhindern und dem NS-Regime eine Niederlage zu bereiten. Der Autor beleuchtet die Hintergründe dieses fünfjährigen Widerstandes in den Dreißigerjahren; seiner Meinung nach war „Österreichs Staat [...] nicht nur Hitlers ‚erstes Opfer', sondern sein erster Gegenspieler und damit Europas erste Abwehrfront" (22).
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.42.3122.25 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Gottfried-Karl Kindermann: Österreich gegen Hitler. München: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/19137-oesterreich-gegen-hitler_22223, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22223 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA