Der Band ist aus einer Tagung junger Wissenschaftler sozialwissenschaftlicher Disziplinen 2007 in Berlin hervorgegangen. Die Transdisziplinarität ist zur Programmatik erhoben, dies soll neue Sichtweisen für verschiedene Phänomene eröffnen. Ordnung sei das konstitutive Strukturprinzip der Moderne, doch die Wahrnehmung auch in den Wissenschaften zeige, dass die Eindeutigkeit der Ordnungen verloren gehe. Und so wollen die Autoren neuen Entwicklungen nachspüren. Untersucht werden die grundlegenden Transformationen der politischen, sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Ordnungsmodelle sowohl empirisch als auch theoretisch. Die klassische Ordnungskategorie ist der Staat, dem der erste Teil des Bandes mit Beiträgen über den Abbau von Staatlichkeit auf globaler, nationaler und lokaler Ebene gewidmet ist. Dabei werden so unterschiedliche Erscheinungen beleuchtet wie die zunehmende Bedeutung privater Ordnungsakteure in Städten oder das Wiedererstarken religiöser Tendenzen im reformkommunistischen Laos. Im zweiten Abschnitt geht es um das Verhältnis von Wandel und Zeit; thematisiert werden auch kulturelle Probleme, die beim Versuch einer Übertragung europäischer Geschichtserfahrungen, wie dem westfälischen Friedensmodell in Südostasien, auftreten können. Im dritten Teil wird sich ökonomischen, vor allem wirtschaftsethischen Fragen mit verschiedenen Theorieansätzen genähert, dazu zählt neben der Systemtheorie und der Kritischen Theorie sogar eine theologische Konzeption. Abschließend werden verschiedene Formen gesellschaftlicher Ordnung auch im Kontext von failed states in den Blick genommen.