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/ 04.06.2013
Manon Tuckfeld

Orte des Politischen. Politik, Hegemonie und Ideologie im Marxismus

Wiesbaden: Deutscher Universitäts-Verlag 1997 (DUV: Sozialwissenschaft); X, 389 S.; brosch., 84,- DM; ISBN 3-8244-4244-2
Diss. Frankfurt a. M.; Erstgutachter: J. Hirsch. - Die Arbeit will aus marxistischer Perspektive über Marx und die Orthodoxie der Epigonen hinausgehend zeigen, daß marxistisches Theoretisieren auch heute noch fruchtbar ist. Es geht der Autorin vor allem um die Lokalisierung des Politischen im teleologisch und ökonomistisch ausgerichteten Marxismus, um die Autonomie der "Kämpfe", worunter sie eben nicht nur ökonomisch determinierte Klassenkämpfe verstanden sehen will. Im Resultat weist sie der Politik eine selbständige Rolle im Überbau zu. Auf dem Wege dorthin werden zunächst ausführlich Marx und Engels analysiert, dann ihre unmittelbaren NachfolgerInnen (die Schreibweise wird konsequent durchgehalten) wie Kautsky, Bernstein und Luxemburg. Es folgt Lenin, der das Politische vom Ökonomismus befreit und ihm eine neue Position zugewiesen hat, sowie Lukács und Gramsci, die im gedanklichen Anschluß an Lenin untersucht werden. Letztlich geht die Autorin auf Althusser ein, den sie zugleich als spiritus rector ihres eigenen Ansatzes betrachtet. Mit Althusser sieht sie eine marxistische Reduktion auf reinen Ökonomismus endgültig als unmöglich an. Leser, die sich für immanent-marxistische theoretische Auseinandersetzungen interessieren, werden bei dieser Lektüre auf ihre Kosten kommen.
Michael Dreyer (MD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 5.335.465.42 Empfohlene Zitierweise: Michael Dreyer, Rezension zu: Manon Tuckfeld: Orte des Politischen. Wiesbaden: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4978-orte-des-politischen_6565, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 6565 Rezension drucken
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