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/ 03.06.2013
Sibylle Tönnies

Pazifismus passé? Eine Polemik

Hamburg: Rotbuch Verlag 1997; 164 S.; 24,80 DM; ISBN 3-88022-597-4
Gegenüber den 80er Jahren, in denen der Pazifismus mit der Friedensbewegung seinen Höhepunkt erlebte, hat er heute in der öffentlichen Diskussion eine vergleichsweise nachgeordnete Bedeutung. Tönnies nimmt diesen Bedeutungsverlust zum Ausgangspunkt ihrer engagierten Polemik: "Es gab in den ehemals linken Kreisen einmal einen gut fundierten Pazifismus, dessen Abschmelzen ein dramatischer Vorgang ist." (8) Den "Abstieg des Pazifismus" (31) verfolgt sie über "[d]as Scheitern des Sozialismus" (34 ff.), den Golfkrieg und die "Lehren aus Bosnien" (48 ff.), bevor sie sich mit den verschiedenen Vorwürfen (Antiamerikanismus, Auschwitz-Verursachung, Antisemitismus und Deutschtümelei) auseinandersetzt, denen sich Pazifisten ausgesetzt sehen. Letztlich unternimmt sie den Versuch, den Pazifismus neu zu begründen: "Er braucht ein Ziel, das über das zu oft gehörte 'Nie wieder Krieg!' hinausweist und eine realistische Perspektive für einen politischen Zustand bietet, in dem die Völker friedlich miteinander leben." (11)
Christoph Emminghaus (cem)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.42.274.34.41 Empfohlene Zitierweise: Christoph Emminghaus, Rezension zu: Sibylle Tönnies: Pazifismus passé? Hamburg: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2966-pazifismus-pass_3886, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3886 Rezension drucken
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