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/ 03.06.2013
Otfried Höffe (Hrsg.)

Platon: Politeia

Berlin: Akademie Verlag 1997 (Klassiker Auslegen 7); VII, 385 S.; 29,80 DM; ISBN 3-05-002869-6
Die von Höffe herausgegebene Reihe "Klassiker Auslegen" hat sich zum Ziel gesetzt, "kanonische Texte" (Klappentext) der Philosophiegeschichte mittels einer kooperativen Kommentierung durch verschiedene Interpreten zugänglich zu machen. Bei einem so auf Einheit hin angelegten Werk wie Platons "Politeia" birgt dies Verfahren Schwierigkeiten, zumal sich im Kommentar der Pluralismus der Interpretationsansätze widerspiegelt und auch widerspiegeln soll. Führen diese so unterschiedlichen Positionen zum Text hin oder setzen sie dessen Verständnis nicht vielmehr voraus, wenn man sie richtig beurteilen will? Ist der Pluralismus die moderne Antwort auf Platons Suche nach der Einheit oder ist er nur die Vorstufe, so lange eine Einheit noch nicht erreicht ist? Hat die Diskussion der Interpreten den sokratischen Dialog überholt oder ist der Dialog seinerseits Maßstab für die Diskussion? Diese Fragen stellen sich angesichts der Vielfalt der Deutungen, die doch einem Text gelten; die Antwort auf diese Fragen bei Platon selbst zu suchen, scheint nicht die schlechteste Lösung zu sein. Vielleicht war das ja auch die Intention. Inhalt: Otfried Höffe: Einführung in Platons Politeia (3-28); Eckart Schütrumpf: Konventionelle Vorstellungen über Gerechtigkeit. Die Perspektive des Thrasymachos und die Erwartungen an eine philosophische Entgegnung (29-53); Bernard Williams: Plato against the Immoralist (55-67); Otfried Höffe: Zur Analogie von Individuum und Polis (69-93); Monique Canto-Sperber / Luc Brisson: Zur sozialen Gliederung der Polis (95-117); Terence H. Irwin: The Parts of the Soul and the Cardinal Virtues (119-139); Julia Annas: Politics and Ethics in Plato's Republic (141-160); Robert Spaemann: Die Philosophenkönige (161-177); Hans Krämer: Die Idee des Guten. Sonnen- und Liniengleichnis (179-203); Thomas A. Szlezák: Das Höhlengleichnis (205-228); Jürgen Mittelstraß: Die Dialektik und ihre wissenschaftlichen Vorübungen (229-249); Dorothea Frede: Die ungerechten Verfassungen und die ihnen entsprechenden Menschen (251-270); Richard Kraut: Plato's Comparison of Just and Unjust Lives (271-290); Christoph Horn: Platons epistêmê-doxa-Unterscheidung und die Ideentheorie (291-312); Stephen Halliwell: The Republic's Two Critiques of Poetry (313-332); Otfried Höffe: Vier Kapitel einer Wirkungsgeschichte der Politeia (333-361).
Barbara Zehnpfennnig (BZ)
Prof. Dr., Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Universität Passau.
Rubrizierung: 5.31 Empfohlene Zitierweise: Barbara Zehnpfennnig, Rezension zu: Otfried Höffe (Hrsg.): Platon: Politeia Berlin: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2674-platon-politeia_3508, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3508 Rezension drucken
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