Der Band ist eine Zusammenstellung von, meist überarbeiteten, Vorträgen und Aufsätzen des Autors. Der Charakter von Reden wurde, teilweise unter Ergänzung von Anmerkungen, weitgehend beibehalten. Seifert will die thematisch sehr heterogenen Beiträge verstanden wissen als "Fragmente, die zum Teil der aktuellen Situation verhaftet bleiben, in der sie entstanden sind" (7). Ohne Theoriebildung zum Ziel zu haben, will er aufzeigen, daß Politik, und mit dieser auch die Politische Wissenschaft, heute "in großen Teilen der Welt den gesellschaftlichen Herausforderungen nur noch bedingt gerecht" (7) wird. Das erste und das Schlußkapitel bilden den thematischen Rahmen von Unzulänglichkeit und Versagen der Politik innerhalb veränderter "Koordinaten" (7), in den er assoziativ eigene Lesarten zu Schriften politischer Figuren wie Carl Schmitt, Hans Freyer und Wolfgang Schäuble sowie Erörterungen zu politiktheoretischen Konzepten ebenso einbettet wie historische Analysen deutsch-deutscher Parteipolitik. Inhalt: Vom gegenwärtigen Versagen der Politik (Emeritierungsvorlesung 1994); "Durch totalen Krieg zum totalen Frieden". Carl Schmitt als Theoretiker der Gegenrevolution (1985); Konservative Ethik des Politischen. Von Hans Freyer zu Wolfgang Schäuble (1994); Gestalt als Politik: Ernst Jünger (1995); Eigenwesen - Gemeinwesen - Gattungswesen (Originalbeitrag); Verfassungspatriotismus im Licht der Hegelschen Verfassungstheorie. Vom Geist, der eine Verfassung trägt (1995, Erstveröffentlichung); Nationalismus und Demokratie (1994); Feindschaft - Feindbilder - Gegnerschaft (1994); "Neuer Dezisionismus", und die Auseinandersetzung über eine gesamtdeutsche Verfassung (1990); Die gescheiterte Erneuerung des Grundgesetzes (1993); Medienkampagnen mit Feindbildern (1993); Strafen und Heilen (1994); Unüberbrückbare Formen des Politischen. Eine Skizze zu Hannah Arendt (Originalbeitrag); Veränderte Koordinaten der Politik. Zur Krise demokratischer Intervention (Vortrag 1996).