Insbesondere in nichtstandardisierten Interviews hängen Quantität und Qualität der erzeugten Daten in hohem Maße von der kommunikativen Kompetenz der Interviewerin oder des Interviewers ab. Um so verblüffender ist es, daß nur wenige Ansätze zur systematischen Ausbildung von InterviewerInnen für die empirische Sozialforschung öffentlich diskutiert werden und daß diese meist auf Erhebungen mit standardisierten Fragebögen zugeschnitten sind. Diese Lücke versucht die Autorin zu schließen. Maindoks Ziel ist es, Grundlagen für die Konzeption von Interviewerschulungen bereitzustellen. Dabei ist die Arbeit eher praktisch orientiert, auch wenn sie selbst kein Programm für solche Schulungen enthält: Nach einer Untersuchung der besonderen Qualifikationen der InterviewerInnen, die mögliche Lernziele eines Interviewertrainings sein können und einer Analyse des (z. T. in den Nachbardisziplinen der empirischen Sozialforschung) vorhandenen Instrumentariums diskutiert sie, welche Lerninhalte mittels Interviewtraining vermittelt werden können und macht dabei auch die Grenzen solcher Schulungen deutlich.