Die Studie zur politischen Theorie Arendts versteht sich als eine Einführung in das Gesamtwerk der Philosophin und "Zeitzeugin der totalitären Verbrechen gegen die Menschheit" (11). Der Band richtet sich an eine interessierte, aber nicht notwendig fachkundige Leserschaft. Schwerpunkt der Darstellung ist der Nachweis der ungebrochenen Aktualität der Arendtschen Zeitdiagnose und Konzeption eines neuen Politikbegriffs. Die der Interpretation des Autors zugrundeliegende Ausgangsthese ist die von Arendt präzis benannte "Krise der humanistischen Rationalität für die Auschwitz als Geschichtszeichen steht" (25). Verweigerung des Anspruchs auf Bürgerrechte, Mißachtung von Menschenrechten, Vertreibung und Völkermord sowie eine Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit und letztlich der Verlust von Sprache und Handeln kennzeichnen das negative Bild der Moderne. Ganz im Gegensatz zu einem Geschichtspessimismus verweist Arendt jedoch auf die Wirkmächtigkeit des Politischen als Chance zum Neuanfang auf der Grundlage einer kommunikativen Vernunft, die sich auf die Anerkennung des Anderen, des Fremden gründet. Inhaltsübersicht: 1. Persönliche Integrität angesichts der Shoah; 2. Nachdenken über jüdische Identität im Schatten des Nationalsozialismus; 3. Die Krise des Humanismus; 4. Der Mahlstrom der Moderne; 5. Revolutionen und Zwischenzeiten; 6. Hannah Arendts Handlungstheorie; 7. Ethik im Kontext der Globalisierung.