Seit Entstehung der Partei Die Grünen gilt Umweltschutz in Deutschland gemeinhin als Thema der Linken, obwohl es Bedingungen gibt, die eine Verbreitung rechtskonservativer Denkmuster innerhalb der Umweltbewegung von jeher unterstützt haben. "Dies zu berücksichtigen bedeutet, nicht nur danach zu fragen, wodurch sich rechte Ökologiekonzeptionen auszeichnen, von wem sie in welcher Art und Weise in der politischen Praxis umgesetzt werden und in welchem gesamtgesellschaftlichen Rahmen sie zunehmend an Attraktivität gewinnen. Darüber hinaus muß vielmehr zum einen die Frage gestellt werden, über welchen Stellenwert konservative bis faschistische Deutungsmuster speziell in der Ökologiegeschichte verfügten. Zum anderen ist zu untersuchen, wo sich im aktuellen ökologischen Diskurs geeignete Anknüpfungspunkte für rechtes Gedankengut bieten und welche Schlußfolgerungen daraus für die zukünftige Arbeit der Umweltbewegung zu ziehen sind" (8). Um den rechtskonservativen Traditionsbestand des ökologischen Denkens freizulegen, wird im ersten Teil die (über hundertjährige) Geschichte der wissenschaftlichen und politischen Ökologie rekapituliert. Teil zwei befaßt sich mit der "neurechten" Ideologie im allgemeinen, bevor im dritten Teil den ökologischen Argumentationsmustern der Rechten nachgespürt wird. Die Brisanz des Themas rührt daher, daß die Verknüpfung der ökologischen Frage mit Forderungen nach Einwanderungsstopp, Militäreinsätzen im Ausland oder einem starken Staat heute nicht mehr nur am rechten Rand zu finden ist, sondern zunehmend in die gesellschaftlich-politische Mitte rückt. Demgegenüber hält der Autor an einer "emanzipatorischen" Ökologiekonzeption fest, die über den derzeit vorherrschenden "Systemkonformismus" hinausweise (213).