Skip to main content
/ 03.06.2013
Bernd Martenczuk

Rechtsbindung und Rechtskontrolle des Weltsicherheitsrats. Die Überprüfung nichtmilitärischer Zwangsmaßnahmen durch den Internationalen Gerichtshof

Berlin: Duncker & Humblot 1996 (Schriften zum Völkerrecht 125); 321 S.; 98,- DM; ISBN 3-428-08821-2
Rechtswiss. Diss. Frankfurt; Erstgutachter: M. Bothe. - Die völkerrechtliche Untersuchung behandelt die im Zuge der Revitalisierung des Sicherheitsrates seit 1990 verschiedentlich aufgeworfene Frage, ob und inwieweit dessen Entscheidungen gerichtlicher Kontrolle durch den Internationalen Gerichtshof unterliegen. Die Untersuchung beschränkt sich auf die Verhängung nichtmilitärischer Zwangsmaßnahmen durch den Sicherheitsrat und kommt zu dem Ergebnis, daß ein Rechtsschutz gegen die Verhängung von Zwangsmaßnahmen nicht völlig ausgeschlossen sei und insbesondere die inzidente Kontrolle im streitigen Verfahren betroffenen Staaten eine Möglichkeit biete, Beschlüsse des Sicherheitsrates einer Kontrolle durch den IGH zu unterwerfen. Ein Verdienst der Arbeit ist die fallorientierte Aufarbeitung der rechtlichen Voraussetzungen der Feststellungsbefugnis des Sicherheitsrates nach Art. 39 der Charta - auch für den, der, wie der Verfasser der Besprechung, dem Ergebnis nicht zustimmt, daß das Ermessen des Rates bei der Feststellung einer Friedensbedrohung "auf solche Verhaltensweisen (beschränkt sei), die zu einer erheblichen Steigerung des Risikos eines bewaffneten Konflikts in den internationalen Beziehungen führen" (288).
Klaus Dicke (KD)
Prof. Dr., Institut für Politikwissenschaft, Universität Jena.
Rubrizierung: 4.34.14.41 Empfohlene Zitierweise: Klaus Dicke, Rezension zu: Bernd Martenczuk: Rechtsbindung und Rechtskontrolle des Weltsicherheitsrats. Berlin: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2687-rechtsbindung-und-rechtskontrolle-des-weltsicherheitsrats_3528, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3528 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA