/ 03.06.2013
Christian Meier
Res publica amissa. Eine Studie zu Verfassung und Geschichte der späten römischen Republik
Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1997; LVII, 332 S.; 3., veränd. Aufl.; 42,- DM; ISBN 3-518-57506-6Unerwartete Aktualität habe die Neuauflage dieses Werkes gewonnen, stellt Meier in seinem Vorwort fest. Dem ist ohne Zweifel zuzustimmen, zeigt der Autor doch die römische Republik der Jahre 91 bis 60 v. Chr. als ein noch geordnetes Gemeinwesen, das seine Probleme schon nicht mehr lösen kann, vom Durchführen von Reformen ganz zu schweigen, in dem sich aber andererseits auch keine mögliche Alternative zum Bestehenden abzeichnet. Dabei wird der Blick frei auf eine "res publica amissa" - "eine Republik, deren Verlust befürchtet wurde, aber nicht für wahr gehalten werden konnte" (VII) - in ihren letzten Krisenjahren vor dem inneren Zusammenbruch, die nicht aus der Bedrohung durch äußere Feinde oder dem Heraufkommen einer neuen politischen Ordnung resultierten. Der Text aus dem Jahr 1966 blieb ebenso unverändert wie die weiterführende kritische Einführung von 1980. Inhaltsübersicht: Verfassungswirklichkeit der späten res publica: I. Partium sensus neben necessitudo: Eine auffällige Spaltung der Politik; II. Die aristokratische Prägung der res publica und das Bindungswesen; III. Die übermäßige Extensivierung der res publica; IV. Zur politischen Grammatik in der späten Republik; V. Krise ohne Alternative. Die entscheidenden Stadien der akuten Krise: VI. Der Ausbruch der akuten Krise in den Jahren seit 91 v. Chr.; VII. Die Zuspitzung der Krise in den Jahren um 60 v. Chr.
Wolfgang Wagner (WW)
Diplom-Kaufmann, Dr. rer. pol., Politologe, Gütersloh.
Rubrizierung: 5.31 | 2.21 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Wagner, Rezension zu: Christian Meier: Res publica amissa. Frankfurt a. M.: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3056-res-publica-amissa_3992, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 3992 Rezension druckenDiplom-Kaufmann, Dr. rer. pol., Politologe, Gütersloh.
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