Skip to main content
/ 03.06.2013
Assen Ignatow

Selbstauflösung des Humanismus. Die philosophisch-anthropologischen Voraussetzungen für den Zusammenbruch des Kommunismus

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 1996 (Schriftenreihe des Bundesinstituts für ostwissenschaftliche und internationale Studien 30); 156 S.; geb., 42,- DM; ISBN 3-7890-4496-2
Gegenüber den politischen oder sozioökonomischen Erklärungsansätzen hebt die vorliegende Untersuchung die Bedeutung des inhumanen kommunistischen Menschenbildes für den Zusammenbruch des Kommunismus hervor. Bereits bei Marxens Frühschriften, so Ignatow, läßt sich eine Verkürzung des Menschen als Produkt seiner gesellschaftlichen Verhältnisse nachweisen: "Der Mensch wurde in die Position des Weltursprungs erhoben, hörte aber allmählich auf, Mensch zu sein." (54) Im folgenden werden die unterschiedlichen Stationen dieses Reduktionsprozesses in bewußter Parallelisierung des marxistischen teleologischen Geschichtsverständnisses vom Autor nachvollzogen. Nur mit dem Unterschied, daß nicht der Kapitalismus, sondern der Marxismus sein eigener Totengräber war, indem er sich selbst geistig aushöhlte. Inhaltsübersicht: Einleitung: Der Humanismus im Denken des Abendlands; I. Marxismus und Geschichte; II. Die "dialektische" Selbstdestruktion des marxistischen Humanismus: Hauptphasen und Ursachen; III. Teilaspekte der Dekonstruktion; IV. Anthropologisches Defizit und politischer Zusammenbruch; V. Requiem oder Auferstehungshymne? Die Marxisten zwischen Nostalgie und Hoffnung.
Oliver Lembcke (OL)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 5.4 Empfohlene Zitierweise: Oliver Lembcke, Rezension zu: Assen Ignatow: Selbstauflösung des Humanismus. Baden-Baden: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2724-selbstaufloesung-des-humanismus_3571, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3571 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA