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/ 03.06.2013
Albert O. Hirschman

Selbstbefragung und Erkenntnis. Aus dem Amerikanischen von Hanne Herkommer

München/Wien: Carl Hanser Verlag 1996; 280 S.; geb., 39.80 DM; ISBN 3-446-18753-7
Einen "Hang zur Selbst-Subversion" (11) bemerkte Hirschman in seinen Schriften der vergangenen zehn Jahre. Mit diesem Begriff versucht der Autor das Phänomen zu erfassen, daß er beim Überdenken seiner ehemaligen Erkenntnisse immer mehr dahin gelangte, seine "früheren Theoreme über gesellschaftlichen Wandel und gesellschaftliche Entwicklung in Frage zu stellen, sie abzuwandeln, einzuschränken und, aufs Ganze gesehen, zu komplizieren" (11). Neben den Aufsätzen der Selbstbefragung finden sich im zweiten Teil solche, die unter dem Motto Selbstbestätigung zusammengefaßt werden können und in denen der Autor sich an einzelne Abschnitte seiner Biographie erinnert. Daß Hirschman nicht nur sich selbst zugewandt ist, zeigen daneben Aufsätze zu aktuell gebliebenen Themen wie der Industrialisierung oder der Entwicklung Lateinamerikas sowie zu neuen Problemen, die aus den revolutionären Umbrüchen in Osteuropa entstanden sind. Inhalt: I. Über Selbstsubversion und Selbstbefragung: 1. Abwanderung, Widerspruch und das Schicksal der Deutschen Demokratischen Republik; 2. Die Rhetorik der Reaktion - Zwei Jahre danach; 3. Wider die Devise "eins nach dem andern"; 4. Entschiedene Ansichten und Demokratie; 5. Ein Hang zur Selbstsubversion. II. Über das Selbst: 6. Vier Wiederbegegnungen; 7. Mein Vater und die Weltanschauung, etwa 1928; 8. Studium in Paris, 1933-1935; 9. Zweifel und antifaschistische Aktivität in Italien, 1936-1938; 10. Mit Varian Fry in Marseille, 1940; 11. Flucht über die Pyrenäen, 1940-1941; 12. Eine heimliche Ambition. III. Neue Vorstöße: 13. Wie die keynesianische Revolution aus den Vereinigten Staaten exportiert wurde; 14. Zur politischen Ökonomie der Lateinamerikanischen Entwicklung; 15. Das Ende des Kalten Krieges - ein Unglück für die Dritte Welt?; 16. Die vielfältigen Unbehagen in der Industrialisierung; 17. Der unstete Zusammenhang zwischen politischem und wirtschaftlichem Fortschritt; 18. Wieviel Gemeinsinn braucht die liberale Gesellschaft?
Wolfgang Wagner (WW)
Diplom-Kaufmann, Dr. rer. pol., Politologe, Gütersloh.
Rubrizierung: 5.21.35.4 Empfohlene Zitierweise: Wolfgang Wagner, Rezension zu: Albert O. Hirschman: Selbstbefragung und Erkenntnis. München/Wien: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/1944-selbstbefragung-und-erkenntnis_2323, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 2323 Rezension drucken
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