/ 22.06.2013
Jan Foitzik (Hrsg.)
Sowjetische Interessenpolitik in Deutschland 1944-1954. Dokumente
München: R. Oldenbourg Verlag 2012 (Texte und Materialien veröffentlicht vom Institut für Zeitgeschichte 18); V, 629 S.; brosch., 74,80 €; ISBN 978-3-486-71452-4Über die verschiedenen, teilweise miteinander konkurrierenden Interessen der Sowjetunion in Deutschland hat Jan Foitzik, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, aus russischen Archiven zahlreiche Dokumente zusammengetragen – darunter zusätzlich auch interne der SED-Führung, die nicht in den Archiven der DDR überliefert sind. Einleitend sensibilisiert Foitzik für diese besondere Lektüre, da in den Dokumenten zwei eigentlich unvereinbare Strukturen des sozialen Handelns auch sprachlich miteinander konfligierten: „Ein autokratisches Zwangsregime der Anomie, in dem Gewalt und Betrug vorherrschten, auf der einen und auf der anderen Seite der Typus der auf soziale Integration ausgerichteten rational-legalen Herrschaft.“ (6) Auf die Einleitung in diese „methodologische Misere“ folgt eine umfangreiche Orientierung über die Wandlung der Besatzungs- in eine Parteidiktatur in der SBZ/DDR, einschließlich einer Verortung der SED als Partei wie auch der Stalin-Note von 1952. Hingewiesen wird außerdem auf die Entnazifizierung sowie die Entnahmen durch die sowjetische Besatzungsmacht, die weit über die Demontagen von Industrieanlagen hinausgingen. Den weitaus umfangreichsten Teil des Bandes machen dann die Dokumente aus.
Redaktion (RED)
Rubrizierung: 4.22 | 2.62 | 2.314 | 4.1
Empfohlene Zitierweise: Redaktion, Rezension zu: Jan Foitzik (Hrsg.): Sowjetische Interessenpolitik in Deutschland 1944-1954. München: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/35731-sowjetische-interessenpolitik-in-deutschland-1944-1954_43296, veröffentlicht am 13.12.2012.
Buch-Nr.: 43296
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