/ 03.06.2013
Manfred Wöhlcke
Soziale Entropie. Die Zivilisation und der Weg allen Fleisches
München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1996; 238 S.; 14,90 DM; ISBN 3-423-04687-2Nach dem "Morbus Latinus" hat der Soziologe Wöhlcke die wissenschaftliche Diskussion mit der "sozialen Entropie" um einen weiteren Begriff bereichert. Diesmal wird dem Leser in globaler und regionaler Sicht der unaufhaltsame soziale Zerfall der Gesellschaften aller Entwicklungsstufen in absehbarer Zukunft aufgezeigt. Zum Umdenken - wie es der Klappentext anregt -, bietet der Text selbst keine Perspektiven. Denn nach Wöhlckes Schlußfolgerung ist der "point of no return" längst überschritten. Mit möglichen syntropischen, d. h. sozial konstruktiven Anstrengungen, wie dem versteckten Hinweis auf eine weltweite konservative Erneuerung (159), setzt er sich folgerichtig auch nicht auseinander. Wer sensible Gemüter vor der Lektüre dieses Buches warnt, erreicht möglicherweise nur das Gegenteil. Denn es ist geistreich und trotz aller Tragik sehr humorvoll geschrieben.
Christiano German (CG)
Prof. Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.2 | 4.44 | 4.43 | 2.65 | 5.4
Empfohlene Zitierweise: Christiano German, Rezension zu: Manfred Wöhlcke: Soziale Entropie. München: 1996, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/3227-soziale-entropie_4231, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 4231
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Prof. Dr., Politikwissenschaftler.
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