Skip to main content
/ 03.06.2013
Hans Apel

Staat ohne Maß. Die Finanzpolitik in der Sackgasse

Düsseldorf/München: Econ 1997; 319 S.; geb., 42,- DM; ISBN 3-430-11066-1
Kaum ein Politikfeld ist so kompliziert und doch von so zentraler Bedeutung wie die Finanzpolitik. Angesichts der Zwänge durch die in gefährliche Schieflage geratenen Staatsfinanzen und den europäischen Währungszusammenschluß ist zur Zeit aber auch kaum ein Gebiet so umstritten. Im Rahmen dieser Debatte hat der langjährige Bundesfinanzminister Apel ein höchst lesenswertes Buch geschrieben, in dem er in klarer Sprache die derzeitige Finanzpolitik auf den Prüfstand stellt, Versäumnisse erklärt, Mißstände aufhellt und den Preis für die Fehler in der Finanzpolitik, aber auch für Europa aufzeigt. Die Bestandsaufnahme des finanzpolitischen Insiders Apel ist dabei eine sehr lesbare, aber aufgrund der Materie keineswegs einfache Lektüre. Die zentrale Forderung des Autors ist der Abbau von Subventionen sowie die nachhaltige Senkung der Staatsausgaben und seiner Aufgaben. Auch im Verwaltungsapparat sieht er erhebliches Verbesserungspotential. Der einzige Weg zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit ist für ihn, Anreize zu individuellem Engagement auf breiterer Ebene zu schaffen. Der derzeitige Marsch in den Abgabenstaat, vornehmlich zu Lasten des "Sparschweins Arbeitnehmer", führt in den Augen Apels geradewegs in die Sackgasse.
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.3433.7 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Hans Apel: Staat ohne Maß. Düsseldorf/München: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/2873-staat-ohne-mass_3779, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 3779 Rezension drucken
CC-BY-NC-SA