Daimler-Benz gehörte in den zwanziger Jahren keineswegs zu den Massenherstellern wie etwa Opel. Der Weg aus der Weltwirtschaftskrise wurde durch das NS-Regime erleichtert, und mochte man sich in der Firmenspitze gegenüber einer Bevormundung durch die Machthaber manchmal nur widerwillig fügen, so bleibt davon unbehelligt, daß sich das Unternehmen mit der Politik arrangierte. So hatte man wie bei anderen Automobilfirmen wie etwa Volkswagen keine Bedenken, den durch den Krieg hervorgerufenen Arbeitskräftemangel durch Zwangsarbeiter auszugleichen. Leider fehlt in Gregors Darstellung der Bezug zu den Konkurrenten der Automobilbranche völlig. Die Rolle des Konzerns ist im Rahmen der Kriegswirtschaft nur schwer zu erschließen. Die von Hans Mommsen und Manfred Grieger 1996 vorgelegte Studie über Volkswagen wurde von Gregor nicht berücksichtigt. Dennoch bietet der Autor einen detaillierten und spannenden Einblick in die Firmengeschichte, basierend auf einer intensiven Recherche im Archiv der Mercedes-Benz AG. Er zeigt deutlich, daß die Firmenleitung grundsätzlich produktions- und absatzorientiert handelte, d. h. die politischen Bedingungen des Dritten Reiches wenn nicht ignorierte, so doch für die eigene Produktion nutzbar machte. Inhaltsübersicht: 1. Fusion und Krise: Daimler-Benz in den zwanziger Jahren; 2. Die Wiederaufrüstung des Deutschen Reichs: Daimler-Benz in den dreißiger Jahren; 3. Gewinn und Beute: Daimler-Benz im Weltkrieg; 4. Chaos und Improvisation: Die Rüstungsproduktion während des Krieges 1939-1945; 5. Beschäftigung, Ausbeutung, Zwang: Arbeit bei Daimler-Benz 1939-1945; 6. Zerstörung und Überleben: Die Verlagerung der Produktion 1943-1945.