Der Titel deutet bereits an, dass mit diesem Buch vor allem Leser_innen angesprochen werden sollen, die sich bisher nicht näher mit steuerpolitischen Themen befasst haben. Hermann Adam geht es vor allem darum, Kenntnisse zu vermitteln, um Argumente in steuerpolitischen Kontroversen besser nachvollziehen und einordnen zu können. Mit dem Wissen über steuer‑ und finanzpolitische Zusammenhänge, so Adam, „erschließen sich manche Vorgänge in der Politik leichter“ (87). Hierzu stellt der an der FU Berlin lehrende Professor für Politikwissenschaft steuerpolitische Grundlagen nicht aus rein ökonomischer, sondern aus einer politik‑ und sozialwissenschaftlichen Perspektive dar, die verständlich macht, warum die Steuerpolitik „ein ständiger Zankapfel“ (199) ist und bleibt. Zunächst erklärt Adam auf eingängige Weise, was Steuern sind, warum sie erhoben und wie sie im föderalen Staatsaufbau Deutschlands verwaltet werden. So erfährt man, wie der Bundeshaushalt aufgestellt wird, was es mit dem „Nonaffektationsprinzip“ (77) auf sich hat und dass die Steuerquote in Deutschland im Zeitraum von 1950 bis 2010 relativ konstant geblieben ist – im Unterschied zur Entwicklung der Sozialabgaben, auf die der Autor die insgesamt gestiegene Abgabenlast zurückführt. Anschließend erläutert Adam – mit vergleichendem Blick auf die schwedische Verfassung – den Zusammenhang zwischen der Höhe der Steuern, den Aufgaben des Staates und den dahinterstehenden grundsätzlichen Menschenbildern. Hierauf aufbauend geht er auf unterschiedliche steuerpolitische Konzepte und die damit verbundenen Grundsatzpositionen – die sich auf die Frage nach mehr oder weniger Staat reduzieren lassen – ein, erklärt die Wirkungen von Steuersenkungen respektive ‑erhöhungen und legt dar, warum es letztlich kein gerechtes Steuersystem geben kann. Für den Einsatz in der schulischen und politischen Bildung sowie im politik‑ und sozialwissenschaftlichem Grundstudium ist das Buch bestens geeignet.