Habilschrift Hamburg. - Im Mittelpunkt der Analyse steht die Frage, wie der Sozialkundeunterricht an den Schulen nicht nur Politik vermitteln, sondern das Interesse Jugendlicher für politische, ökonomische und soziale Bedingungen fördern kann. Nach Aussage der Autorin fällt bei der Politikvermittlung in den Schulen die Darstellung komplexer Vorgänge in der Gesellschaft oft Vereinfachungen und Abstrahierungen zum Opfer. Wenn das Ziel der politischen Bildung ist, die Heranwachsenden zum selbständigen und reflektierten politischen Denken zu erziehen, dann gilt es jedoch, gesellschaftliche Verhältnisse möglichst wirklichkeitsnah im Unterricht nachzuzeichnen. Hoppe stellt daher einen fachdidaktischen Ansatz vor, der zeigen soll, daß und wie politische Bildungsprozesse durch eine biographische Perspektive bereichert werden können. "Subjektorientierung bedeutet hier, daß im Sozialkundeunterricht die Möglichkeiten zur Entwicklung politischen Bewußtseins genutzt werden, die sich daraus ergeben, daß paradigmatisch Erfahrungs- und Bewußtwerdungsprozesse anderer Subjekte (anhand biographischer Materialien wie Lebensgeschichten und -erinnerungen, Romane, Interviews, Reportagen und Fallstudien) die Grundlage dafür bilden, komplexe politische Zusammenhänge zu beschreiben und zu reflektieren." (17 f.) Inhaltsübersicht: 2. Die Identitätsentwicklung Jugendlicher; Trends zur Individualisierung und Schlußfolgerungen für die politische Bildung; 3. Politische Orientierungen und Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern - Geschlechtsdifferenz und Didaktik der Gesellschaftswissenschaften; 4. Subjektorientierung als uneingelöste Perspektive der Fachdidaktik; 5. Der biographisch-subjektorientierte Ansatz: Das Reale bedenken - das Mögliche suchen.