Die Beiträge sind Ergebnis eines zweijährigen interdisziplinären Projekts des Instituts für Europäische Politik in Bonn, das in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern in Portugal und Spanien durchgeführt wurde. Analysiert wird die Rolle Portugals und Spaniens in der Europäischen Politischen Zusammenarbeit (EPZ) bzw. der Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik (GASP) der Europäischen Union. Den traditionellen außenpolitischen Prioritäten beider Länder und dem möglichen Einfluß Spaniens und Portugals auf die Tagesordnung und den "acquis politique" (7) wird Aufmerksamkeit geschenkt. Untersucht werden darüber hinaus die Strukturen und die Funktionsweise der EPZ/GASP, die aus Spanien und Portugal stammenden Vorschläge hierzu sowie die von diesen Ländern verfolgten Strategien während der unterschiedlichen Phasen des Reformprozesses der Europäischen Union: von der Einheitlichen Europäischen Akte über den Maastrichter Vertrag bis zur Regierungskonferenz 1996. Eines der Ergebnisse lautet: Spanien und Portugal haben sich als verläßliche und aktive Partner erwiesen, sich den Strukturen und Verfahrensweisen der EPZ/GASP angepaßt und gleichzeitig versucht, die Aktivitäten der Europäischen Union auf bestimmte außenpolitische Themenbereiche zu lenken, wie Lateinamerika oder Nordafrika. Es gelang beiden Ländern erstmalig, die Debatte über die Zukunft der politischen Zusammenarbeit während der Regierungskonferenz 1991 mitzubestimmen. Zwar haben sie sich als gleiche Partner erwiesen, doch ist auch deutlich geworden, "that the major relevance was not depending on them, but on France, Germany and Britain. In 'constitutional' terms, Spain's and Portugal's role in EPC/CFSP is thus important, but not decisive" (328). Die EU-Mitgliedschaft und Teilnahme an der EPZ/GASP war fraglos ein zentraler Faktor, um Spaniens und Portugals Rolle und Gewicht in der Welt zu erhöhen, womit sich eine der großen Hoffnungen der Demokratisierung erfüllt hat, nämlich ein gleicher, respektierter und einflußreicher Akteur auf internationaler Bühne zu werden: "Isolation was successfully replaced by integration, and EPC/CFSP is both, the framework and the objective of this process." (328) Inhalt: Issue and Approach: Franco Algieri: Spain and Portugal in EPC and CFSP: Transformation and Correlation (11-35). Foreign Policy Priority Areas: Franco Algieri: The EU's Foreign Policy Agenda: A Solid Acquis with Sometimes Difficult Compromises (39-72); Jean Grugel: Spain: Latin America as an Ambiguous Topic (73-90); Mónica Salomon: Spain: Scope Enlargement Towards the Arab World and the Maghreb (91-109); Álvaro de Vasconcelos: Portugal: A Case for an Open Europe (111-136); Miguel Santos Neves: Portugal: A Promoter for Sub-Saharan Africa (137-163). Procedures: Elfriede Regelsberger: From EPC to CFSP: Adjusting the Mechanics to New Challenges and Remaining Deficits (167-179); Katlyn Sabá: Spain: Evolving Foreign Policy Structures - From EPC challenge to CFSP Management (181-205); Pedro Sanchez da Costa Pereira: Portugal: Public Administration and EPC/CFSP - A Fruitful Adaptation Process (207-229). EPC/CFSP Reform: Udo Diedrichs: National Views and European Cleavages: From the Single European Act to the Treaty on European Union (233-258); Esther Barbé: Spain: Realist Integrationism (259-277); Maria João Seabra: Portugal: Prudent Pragmatism (279-292). Conclusions: Esther Barbé / Álvaro de Vasconcelos: Portugal and Spain in EPC/CFSP: Committed Partners (295-313); Udo Diedrichs / Wolfgang Wessels: From Newcomers to Mainstreamers: Lessons from Spain and Portugal (315-330).