/ 12.06.2013
Mark Kurlansky
1968. Das Jahr, das die Welt veränderte. Aus dem Englischen von Franca Fritz und Heinrich Koop
Köln: Kiepenheuer & Witsch 2005; 461 S.; geb., 22,90 €; ISBN 3-462-03618-1Das im Jahre 2005 unter dem Titel „1968 – The Year that Rocked the World“ erschienene Buch des Schriftstellers Kurlansky ist eine Chronologie des Jahres 1968. Der Autor wirft einen Blick auf die Politik und Wirtschaft, die Kunst und die Medien einer Zeit, in der es zu einer „Selbstentzündung rebellischer Geister“ (13) gekommen sei. Vier Faktoren, so Kurlansky, führten zu einem weltweit ähnlichen Bewusstsein und zu vergleichbaren Reaktionen: die Bürgerrechtsbewegungen der 50er- und 60er-Jahre, das Auflehnen gegen den autoritären Stil der älteren Generationen, der Vietnamkrieg und das Aufkommen des Massenmediums Fernsehen. Das Jahr 1968 wird chronologisch begangen: Nixon und Vietnam, die Rassenunruhen in den USA, die Notstandsgesetze in Westdeutschland, der Prager Frühling und Demonstrationen in Washington, New York, Paris, Tokio, Berlin und Mexiko City. Das Buch basiert auf der Auswertung verschiedener Zeitungsartikel, auf Memoiren und Interviews. Der Anmerkungsapparat ist umfangreich. Kurlansky, bekannt durch seine Kulturgeschichten des Kabeljaus und des Salzes, ist selbst ein „68er“ und betont zu Beginn seines Buches auch, „dass Redlichkeit möglich, jegliche Objektivität jedoch unmöglich ist“ (16). Dem ist nicht zu widersprechen. Ein wenig mehr kritische Reflexion und etwas weniger Nostalgie wären aber trotz einer spannenden Lektüre wünschenswert gewesen.
Oliver Trede (OT)
Dr. phil., Historiker/Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.1 | 2.22 | 2.61 | 2.64 | 4.41 | 2.331 | 2.313
Empfohlene Zitierweise: Oliver Trede, Rezension zu: Mark Kurlansky: 1968. Köln: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/14311-1968_28542, veröffentlicht am 25.06.2007.
Buch-Nr.: 28542
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Dr. phil., Historiker/Politikwissenschaftler.
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