Diss. Hamburg; Erstgutachter: H. Lange. - Lassen sich systemtheoretische Ansätze für eine gesellschaftlich verankerte Technikgestaltung und -kontrolle nutzbar machen? Im Zentrum der Analyse steht ein Vergleich zwischen den systemtheoretischen Ansätzen von Günter Ropohl und Niklas Luhmann. Ziel ist es, mögliche Konzepte für den Zusammenhang zwischen Technik sowie ökologischer Selbstgefährdung der Gesellschaft herauszustellen und auf Antwortmöglichkeiten für ein erziehungstheoretisches Konzept zu überprüfen (23). Im Ergebnis entscheidet sich der Autor gegen den Ansatz Ropohls, welcher seiner Meinung nach "ökologische Gefährdungen mit Hilfe technischen Vorgehens - ökotechnisch - in den Griff zu bekommen" (220) versucht. In bezug auf ökologische Probleme wird deutlich, daß Technologie und Technik nicht als sinnproduzierende Selbstläufer, sondern als "funktionale Methodologie" (222) sozialer Veränderung betrachtet werden muß, um das Bewußtsein für Gefahren und Notwendigkeiten im Umgang mit Technik in der Erziehung zu fördern. Daher versucht der Autor, mit Hilfe von Luhmanns Ansatz Technisierung "als eine unumgänglich soziale Strategie angesichts der engen Kapazitätsgrenzen und Lebenszeiten personaler Systeme" (220) zu beschreiben. Die nicht institutionell orientierte Untersuchung gibt wenig Hinweise für einen politischen Gestaltungsrahmen, um die beschriebenen sozialen Gefahren im Umgang mit Technik zu bewältigen. Solange ökonomische Interessen bei der Entwicklung und Anwendung von Technik im Vordergrund stehen, bleiben die Aussichten für eine in der Gesellschaft verankerte Technikkontrolle gering.