/ 04.06.2013
Bernd Sösemann (Hrsg.)
Theodor Wolff. Der Chronist. Krieg, Revolution und Frieden im Tagebuch 1914-1919
Düsseldorf/München: Econ 1997; 440 S.; geb., 58,- DM; ISBN 3-430-18562-9Wolff gehörte zu den gutinformierten Zeitungsredakteuren der späten Kaiserzeit. Die Tagebucheintragungen legen die weitverzweigten Kontakte des liberalen Chefredakteurs des Berliner Tageblatts offen. Er hielt mit seiner Kritik an der Kriegführung nicht zurück und geriet nicht nur einmal in die Verbotsmaschinerie der militärischen Zensurbehörden. Der vorliegende dritte Tagebuchband (nach "Der Journalist" und "Der Publizist") basiert auf der schon 1984 von Sösemann besorgten wissenschaftlichen Ausgabe der Wolffschen Tagebücher. Die Auswahl gewährt einerseits tiefe Einblicke in das politische Zeitgeschehen während des Ersten Weltkrieges und der anschließenden revolutionären Umbrüche; andererseits zeigen sie die Macht der Presse im Krieg, ihren Einfluß während Kanzlerkrisen und politischen Flügelkämpfen. Sösemann verzichtet auf einen wissenschaftlichen Apparat, aber eine knappe Einleitung und ein umfassendes Personenregister bieten einige Hilfe für das Verständnis der Tagebucheintragungen Wolffs.
Axel Gablik (AG)
Dr., Historiker.
Rubrizierung: 2.3 | 2.311
Empfohlene Zitierweise: Axel Gablik, Rezension zu: Bernd Sösemann (Hrsg.): Theodor Wolff. Düsseldorf/München: 1997, in: Portal für Politikwissenschaft, https://www.pw-portal.de/rezension/4950-theodor-wolff_6522, veröffentlicht am 01.01.2006.
Buch-Nr.: 6522
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Dr., Historiker.
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