Die Herausgeber betonen in der Einleitung, dass es sich bei den „26 Skizzen zu einzelnen Theoretikerinnen und Theoretikern“ um ein „Zwischenergebnis“ (22) eines Diskussionsprozesses handelt, der die Forschungsbemühungen am DFG-geförderten Graduiertenkolleg „Bruchzonen der Globalisierung“ und dem Internationalen Promotionsstudiengang „Regionalisierung und Transnationalisierung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart“ an der Universität Leipzig widerspiegelt. Das Ziel ist es also weniger, „eine theoriegeleitete Wissensordnung herzustellen, als vielmehr zu prüfen, welche Zugänge besonders relevant sein können für die Untersuchung konkreter Problemdimensionen dessen, was als Globalisierung bezeichnet wird“ (23). Der Band stellt damit einen „work in progress“ dar, dessen Resultate in den Worten der Herausgeber in den nächsten Jahren stückweise erweitert und auf Englisch vorgelegt werden sollen. Die Zusammenstellung der Theorieansätze orientiert sich in erster Linie am Begriff der „Verräumlichung“ (29), der ein ständiges „Wechselspiel“ von „Entterritorialisierung“ und „Reterritorialisierung“ (27) umfasst. Zusammengekommen ist ein vielschichtiges Spektrum unterschiedlichster Deutungsvorschläge und Denkmodelle aus allen Regionen der Welt. Neben einschlägigen Vertretern wie Arjun Appadurai, Zygmunt Bauman oder Saskia Sassen werden weniger bekannte Autoren wie Berch Berberoglu, Kwame Anthony Appiah oder Milton Almeida dos Santos aus Nord und Süd gleichermaßen vorgestellt. Die Theorien wurden allesamt von Mitarbeitern oder Doktoranden aus den oben genannten Institutionen aufbereitet. Die leicht verständlich geschriebenen Einführungen in Leben und Werk regen zu einer vertiefenden Lektüre an und liefern auch für den Einstieg in das Wissenschaftsgebiet einen guten Überblick über komplexe Theoriegebäude.