Dieser Sammelband vereint Beiträge, die im Zuge der inhaltlichen und organisatorischen Vorbereitung des EU-Lateinamerika-Karibik-Gipfeltreffens in Wien im Mai 2006 im Auftrag der österreichischen Regierung erstellt worden sind. Ihr Augenmerk gilt den sicherheitspolitischen Aspekten der Zusammenarbeit zwischen den Ländern der EU und denen Lateinamerikas. Zwar bietet die Lektüre einzelner Beiträge dem Leser einen Gewinn, ein analytischer Rahmen, der die Aufsätze leiten oder gruppieren würde, ist allerdings nicht erkennbar. Lediglich die ersten drei Beiträge folgen erkennbar dem Titel des Buches. Anschließend wird z. B. die Sicherheitspolitik eines lateinamerikanischen Staates, nämlich Brasiliens, untersucht, aber ohne erkennbare Begründung nicht diejenige Argentiniens, Venezuelas oder Chiles. Umgekehrt existiert kein Beitrag zu der Sicht einzelner EU-Mitglieder, die aber im Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik doch aufgrund der intergouvernementalen Orientierung dieses Politikfeldes das Primat des Handelns besitzen. Schließlich streifen einige Beiträge das Thema des Bandes nicht im Ansatz, so derjenige zur ESVP nach den gescheiterten Verfassungsreferenden in Frankreich und den Niederlanden, derjenige zum Thema Demokratieexport sowie zwei zu Fragen der Mediation in der internationalen Politik. Gerne wüsste der Leser, was die Herausgeber bei der Zusammenstellung dieses Bandes intellektuell bewegt hat. Eine Antwort auf diese Frage findet sich in dem Buch selbst leider nicht.