Diss. Bochum. – Die Verfasserin untersucht die Auswirkungen der Arbeit transnationaler Frauenbewegungsnetzwerke auf die nationale Frauenbewegung und die Politik in Peru. Im Mittelpunkt steht die Untersuchung des transnationalen Netzwerks „Red de Salud de las Mujeres Latinoamericanas y del Caribe“ (Netz für die Gesundheit von Frauen aus Lateinamerika und der Karibik - RSMLAC), das seit 1985 eine wichtige Rolle bei der Vernetzung der nationalen Frauengesundheitsorganisationen Lateinamerikas spiele, so die Autorin. Dieses Netzwerk habe in den letzten Jahren Anerkennung erworben und erhalte eine internationale Finanzierung. Im Anschluss an den theoretischen Teil beschreibt Chen zunächst die Organisationsstruktur, Ziele sowie Aktions- und Mobilisierungsstrategien transnationaler Frauenbewegungsnetzwerke im Allgemeinen sowie diejenigen des RSMLAC im Besonderen. Dann analysiert sie exemplarisch den nationalen Einfluss des RSMLAC in Peru. Dazu setzt sie sich sowohl mit dem Einfluss auf die Frauenbewegung als auch auf die nationale Frauengesundheitspolitik auseinander, wobei die Frage nach der Regelung der Abtreibung sowie die im Rahmen von Familienplanungsprogrammen durchgeführten Zwangssterilisationen betrachtet werden. Die Verfasserin kommt zu dem Ergebnis, dass das RSMLAC zwar einen wichtigen Einfluss auf die Konstituierung einer transnationalen Frauengesundheitsbewegung genommen habe, auf nationaler Ebene sei jedoch eher ein indirekter Einfluss zu konstatieren.